Mobilitätskonzept beschlossen: Wann kommt nun Tempo 30?

27.02.2025

Stadtrat entscheidet über die Zukunft des Hildener Stadtverkehrs

Nachdem sich der Stadtrat mehrfach im Kreis gedreht und eine Umleitung gefahren ist, gab es am Mittwoch, 26. Februar 2025, das finale "grüne Signal" für die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes

Nach zähem Ringen hat sich nun eine Mehrheit von SPD, Grüne und Bürgeraktion durchgesetzt, auf mehreren Hauptstraßen in Hilden Tempo 30 einzuführen – irgendwann in einer noch unbestimmten Zukunft wohlgemerkt. Das Tempolimit bleibt als „Kernvorschlag“ erhalten – so wie es sich die Verkehrsplaner der Studie auch gedacht haben. Denn darauf beruhen alle anderen Maßnahmen in dem rund 220-seitigen Machwerk, hier nachzulesen.

Doch das ist noch nicht alles.

 

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Tempo 30: Nicht "flächendeckend", sondern "strategisches Leitbild"

Zudem wurden ein paar Begriffsfindungen verfeinert. So ist beispielsweise nicht mehr von einer "Vision", sondern einem "strategischen Ziel" (nämlich die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs innerhalb der Stadt) die Rede.

 

Und es heißt nicht mehr "flächendeckendes" Tempo 30. 

Denn auf folgenden Abschnitten soll weiterhin Tempo 50 gelten:

  • Richrather Straße zwischen Baustraße und Ortsausfahrt
  • Hülsenstraße zwischen Niedenstraße und Westring
  • Elberfelder Straße zwischen Auffahrt Ostring und Ortsausfahrt
  • Düsseldorfer Straße zwischen Niedenstraße und Ortsausfahrt

 

Darüber hinaus hat die Ratsmehrheit einem Ergänzungsantrag der Bürgeraktion (BA) zugestimmt:  

  • Prüfung weiterer Ausnahmen von der Tempo 30-Regelung auf den Teilstücken:
    > Hochdahler Straße zwischen Richard-Wagner-Straße und Zufahrt Ostring/Giesenheide
    > Gerresheimer Straße zwischen Lodenheide und Kreuzung Nordring/Westring
    > Ellerstraße zwischen Körnerstraße und Einmündung Westring/Hülsenstraße
    > Baustraße zwischen den Einmündungen Grünstraße und Breddert (anbaufreier Abschnitt)
    > Elberfelder Straße zwischen Ortsausgang und der Einmündung Waldkaserne
  • Für die Realisierung der ausgewiesenen bzw. zu prüfenden Maßnahmen soll die Verwaltung bis 2026 ein Stufenkonzept erarbeiten und dem Rat vorlegen.
  • Für jede Straße sind alle in Betracht kommenden Maßnahmen-Vorschläge dem Stadtentwicklungsausschuss vorzustellen.
  • In einem jährlich fortzuschreibenden Umsetzungsplan sind die Auswirkungen auf Klimaziele etc. darzustellen. Sofern davon abgewichen wird, sind Hinderungsgründe zu nennen.

  

Außerdem ist Tempo 30 nicht der einzige Bestandteil des Mobilitätskonzeptes. Es müssen noch weitere Pläne für RadvorrangroutenFahrradabstellplätzeHaltestellen-AusbautenKreisverkehreQuerungshilfen für Fußgänger etc. entwickelt werden.

 

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Wann werden nun die Tempo 30-Schilder aufgebaut?

Das finale Votum bedeutet allerdings keinesfalls, dass nun in wenigen Wochen überall Tempo 30-Schilder aufgestellt werden. Denn das Mobilitätskonzept ist ein langwieriger Prozess, der noch zahlreiche weitere Maßnahmen enthält, die erst einmal aufeinander abgestimmt und nach und nach umgesetzt werden sollen. So stellt die Stadtverwaltung in ihrer Abstimmnungsvorlage beispielsweise klar, "dass es sich bei dem Kernvorschlag [Tempo 30] um ein strategisches Leitbild handelt, das sich auf Grundlage der aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung (noch) nicht vollständig, sondern nur in Teilen umsetzen lässt." 

Heißt das also, das Tempolimit lässt sich nicht "einfach so" realisieren? Da wird es noch spannende Diskussionen geben. 

 

Rheinbahn fordert: ÖPNV-Beschleunigung und Anpassung der Ampelschaltungen

Voraussetzung für Tempo 30 ist außerdem die Anpassung der Ampelschaltungen, damit der Verkehr zwar langsamer, aber flüssiger läuft. Das fordert vor allem die Rheinbahn, die das Tempolimit ablehnt, weil es den Fahrplan durcheinander wirbelt: „Fahrzeitverluste müssen durch massive Förderung und Umsetzung von Beschleunigungsmaßnahmen kompensiert werden. Hierzu gehört die konsequente ÖPNV-Beschleunigung an Lichtsignalanlagen“, heißt es in der Stellungnahme. „Hier sollte die Gründung eines entsprechenden Projekts seitens der Stadt in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn vorangebracht werden.“ Das wird sicherlich ein Weilchen dauern.

 

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Es soll also für Tempo 30 eine „Grüne Welle“ eingerichtet werden. Dies würde nach Ansicht der Verwaltung zu einer "Reduzierung der Verkehrsmengen durch Verlagerung der Durchgangsverkehre" und zu "mehr Fahrkomfort, einem geringeren CO2-Ausstoß und weniger Lärmemissionen" führen, heißt es in weiter. 

 

Für den Individualverkehr rechnet die Verwaltung mit einer "geringfügig längeren Fahrzeiten von ein bis zwei Minuten, da die tatsächliche Verringerung der Durchschnittsgeschwindigkeit bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50 nur bei vier bis fünf km/h liegt".

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de

 


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