Was sich Radfahrer in Hilden wünschen

Von Fahrradwegen bis zu sauberen Markierungen …

Hilden ist kein Fahrradparadies, deshalb bedarf die Infrastruktur dringend eines Updates. Dabei ist nicht alles schlecht. Zu loben ist auf jeden Fall, dass es für Radfahrer fast keine Einbahnstraßen oder gar „lands end“, also Sackgassen ohne Möglichkeit der Weiterfahrt, gibt. Meist findet sich am Ende jeder Straße ein kleiner Weg, der weiterführt. Ein weiteres Plus sind die zahlreichen Fußgängerwege, die von Radlern mitbenutzt werden dürfen. Doch damit erschöpfen sich auch schon die positiven Meldungen.

 

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Fahrradwege in teilweise gefährlichem Zustand

Fahrradwege, nicht zu verwechseln mit Radfahrstreifen, gibt es in Hilden nur auf wenigen Straßen. Das ist bauartbedingt wegen der engen Straßen in der Itterstadt einfach so. Doch da, wo es Radfahrwege gibt, sind diese in schlechtem Zustand. Beispiele sind die zahlreichen innerstädtischen Fahrradwege, die von der Innenstadt in Richtung Norden führen.

 

 

Hochdrückende Baumwurzeln machen so manchen Fahrradweg zur Holperstrecke

 

Viele dieser Wege sind gepflastert. Aber hochdrückende Wurzeln nahestehender Bäume sorgen dafür, dass eine Radtour nicht nur ungemütlich sondern sogar gefährlich werden kann. Die Wurzeln brechen zuweilen auch die Teerdecke auf, was zusätzlich zu gefahrvollen Situationen führt.

Auch auf den Straßen selbst sind die von Fahrrädern genutzten Seiten teilweise in mehr als bedenklichem Zustand.

 

 

Auf solchen Straßen wird das Radfahren zum Martyrium

 

Radfahrstreifen sind gefährlicher, als mancher denkt

Schutzstreifen auf so viel befahrenen Strecken wie der Gerresheimer Straße täuschen eine Sicherheit vor, die realiter nicht gegeben ist. Autofahrer, die innerorts 1,5 Meter seitlichen Abstand beim Überholen von Fahrrädern halten müssen, meinen dieser Pflicht nachzukommen, wenn sie sich an der Markierungslinie orientieren. Doch das ist nicht richtig. Es gilt auch hier eine Abstandspflicht von 1,5 Metern.

 

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Zu wenig Wartebereiche für Radfahrer in Kreuzungsbereichen

Es gibt nur wenige Kreuzungen, an denen Wartebereiche für Fahrradfahrer vor den Ampeln eingerichtet sind. Der adfc Hilden fordert diese Zonen für alle einschlägigen Knotenpunkte.

 

 

 

Solche Wartebereiche für Radfahrer vor Ampeln sollten an allen Kreuzungen eingerichtet werden

 

Markierungen müssen verbessert werden

Radfahrwege-, Schutzstreifen und Wartezonen müssen deutlich besser sichtbar gemacht werden. Farbige Straßenbelege, saubere Markierungen und Bodenmarkierungen sorgen für mehr Aufmerksamkeit und Sicherheit.

 

 

Und das wünscht sich der adfc Hilden

Neben den oben bereits angesprochenen Punkten hält der adfc Hilden dringend ein Radinfrastruktur-Konzept für erforderlich. Dies sollte eng mit dem aktuell in Arbeit befindlichen Mobilitätskonzept der Stadt abgestimmt sein. Hierzu gehört auch die Überlegung, Straßenraum umzuwidmen, indem Parkplätze auf der Straße entfallen und dafür mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer geschaffen wird.

Weitere Wünsche des adfc Hilden in Stichworten: Fahrradstraßen nur für Anlieger, mehr Tempo 30 Zonen im Mischverkehr, rad- und fußgängerfreundlichere Ampelschaltungen.

 

Fördergelder stehen bereit – man muss sie nur beantragen

Alle vorgenannten „Wünsche“ kosten Geld. Viel Geld. Das ist von Hilden allein nicht zu schultern. Aber für solche Maßnahmen gibt es Fördergelder in stattlicher Höhe von bis zu 75 %! Doch die müssen natürlich von der Stadt beantragt werden und das ist die Crux. Die Stadt hat nämlich keine Fördergelder beantragt und wird dies vermutlich auch nicht bis zum Schlusstermin zum Ende diesen Jahres tun. Wann und ob nochmals eine Bezuschussung für Fahrradinfrastruktur vom Bund oder Land angeboten wird, steht angesichts der aktuell zahlreich erforderlichen Energie - Rettungsprogramme in den Sternen. Und so dürfte sich in Hilden an der derzeit unbefriedigenden Situation für Fahrradfreunde leider erst einmal nichts ändern.

 

Bericht/Fotos: Walter Thomas

 


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