Nove-Mesto-Platz: Flut-Sanierung kostet bis jetzt 4,5 Millionen Euro

Operation am offenen Herzen: Aufzüge und Tiefgarage noch immer nicht betriebsbereit

Immer noch kein funktionierender Aufzug, immer noch keine Öffnung der Tiefgarage, immer noch gesperrte Keller. Viele Bewohnerinnen und Bewohner im Gebäudekomplex Nove-Mesto-Platz müssen sich seit sieben Monaten (nach der Überflutung im Juli) einschränken. Die Vonovia kümmert sich, aber manchen Betroffenen nicht schnell genug.

 

Regelmäßig fragen wir bei der Eigentümergesellschaft nach: Wie ist der aktuelle Sachstand?

 

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Aufzüge: Knappe Ressourcen verzögern die Instandsetzung

Vorweg erklärt uns Pressesprecherin Bettina Benner, dass bis jetzt 4,5 Millionen Euro in die Instandsetzung investiert worden seien. Außerdem haben mehrere Mieterinnen und Mieter eine Mietminderung geltend gemacht. Über 80.000 Euro an Mietgutschriften seien bereits den Mieterkonten gutgeschrieben worden.

 

Für die Instandsetzung der 15 Aufzüge (auf die besonders gehbehinderte Menschen angewiesen sind) werde noch etwas mehr Zeit benötigt, sagt uns Stephen Guhr, Geschäftsführer Vonovia Engineering, denn: „Wir arbeiten in einem Gebäude im bewohnten Zustand. Das heißt: Wir ‚operieren am offenen Herzen‘.“

Es greifen sieben Gewerke ineinander – eine logistische Herausforderung.

 

Ein Problem: Der Maschinenraum befand sich bislang im Keller, der dann überschwemmt wurde. Daher wird dieses technische Herzstück jetzt in den oberen Teil der Aufzugsschächte verlagert. Das ist natürlich ein zusätzlicher Aufwand.

 

Hinzu kommt ein Umstand, den wir alle kennen: Die Ressourcen werden knapp.

Der Auftrag wurde an eine Spezial-Firma übergeben. Und immer wieder fallen Handwerker aus, weil sie positiv auf Corona getestet werden und sich in Quarantäne begeben müssen.

Außerdem fehlt ständig Material wegen der weltweiten Lieferengpässe. „Einige Bauteile beispielsweise stammen aus der Türkei. Dort gab es einen Produktionsstopp, weil die Energieversorgung zusammen brach“, erklärt Stephen Guhr. „Wir wollen flexibel bleiben und haben unseren Bauplan so organisiert, dass wir die Zeit bestmöglich nutzen und Unterbrechungen so kurz wie möglich halten.“

 

Und wann könnten die Aufzüge endlich wieder betriebsbereit sein?

Darauf will sich Stephen Guhr nicht konkret festlegen. Es sollen keine Erwartungen geweckt werden, die wegen der unsicheren Lage nicht erfüllt werden können.

 

Tiefgarage soll im April öffnen

Was sicherlich noch mehr Menschen interessiert: Wann eröffnet endlich die Tiefgarage? Denn die wird auch von auswärtigen Menschen benutzt.

Letzte Auskunft war: Im April 2022 soll sie wieder in Betrieb gehen. Das ist auch laut Bettina Benner nach dem aktuellen Stand weiterhin so vorgesehen. Ob Anfang, Mitte oder Ende des Monats, das könne man noch nicht mit Sicherheit sagen.

 

Kommunikation: Regelmäßige Infos per Anschreiben

Immer wieder beklagt sich ein Bewohner im Gespräch mit anzeiger24.de, dass die Kommunikation der Vonovia nicht sehr glücklich sei. Auch viele Nachbarn fühlen sich nicht ausreichend informiert. Die letzte Meldung im Schaukasten beispielsweise stamme vom August 2021.

 

Vonovia-Pressesprecherin Bettina Benner entgegnet: „Die Bewohnerinnen und Bewohner werden regelmäßig mit einem persönlichen Brief angeschrieben. Viele Anfragen werden individuell beantwortet.“

Außerdem: „Der Bauzeitenplan ist immer im Fluss. Mal sind wir im Verzug, dann holen wir wieder mehr Zeit rein. Daher können wir nicht jede kleine Änderung kommunizieren; dies würde sonst zu einer großen Unruhe führen. Wir können verstehen, dass es nicht immer die Informationen sind, die sich die Menschen wünschen.“

Sie bittet daher um etwas mehr Geduld: „Wir hoffen, dass uns alle wirklich vertrauen, dass wir hier – gemeinsam mit unseren Dienstleistern – alles geben. Wir tun alles, um die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten.“

 

Feuchte Keller: Sanierungsarbeiten starten bald

Und ein weiteres Problem: Monatelang waren die Keller nach dem Absaugen des Flutwassers nicht zu benutzen. Auch hier geht es einigen Mietern mit der Sanierung nicht schnell genug voran.

 

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Zum aktuellen Stand erklärt Bettina Benner: „Die in der letzten Woche erneut durchgeführte Zwischenmessung hat ergeben, dass keine weiteren Trocknungsgeräte mehr in den Mehrfamilienhäusern aufgestellt werden müssen. Ab Mitte nächster Woche beginnen bei den Gewerbemietern die Sanierungsarbeiten. Sukzessiv werden diese Arbeiten anschließend in den restlichen Häusern fortgesetzt. Mit der ausführenden Firma ist vereinbart worden, dass wir mit einem Vorlauf von mindestens einer Woche erfahren werden, in welchen Häusern die Arbeiten fortgeführt werden, damit wir rechtzeitig unsere Mieterschaft über Hausaushänge informieren können.“

 

Bericht/Foto: Achim Kaemmerer

 


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