
Aufklärungskampagne über Lachgas-Konsum – Jetzt wird auch die Stadt aktiv
20.08.2025Alles andere als ein harmloser Rausch: Rathaus, Schulen und Suchthilfe sollen über Gefahren informieren
„Lachen ist gesund“, sagt der Volksmund. Doch bei dieser vermeintlich „coolen“ Party-Droge hört für viele Menschen der Spaß auf. Wie berichtet, ist auch in Hilden der Konsum von Lachgas weit verbreitet, vor allem bei Jugendlichen. Darauf hat unter anderem der Bildungs- und Erziehungsverein Hand in Hand e.V. mit großer Sorge aufmerksam gemacht. Die Hildener Stadtverwaltung hatte bis vor ein paar Monaten noch „keine Erkenntnisse“ zu dem Problem. Jetzt aber, zum Start ins neue Schuljahr, wird das Rathaus aktiv. Zusammen mit der Suchthilfe der SPE-Mühle geht nun eine Informationskampagne über die „Gefahren von Lachgas, Vapes und E-Shishas“ an den Start, teilt die Pressestelle mit: „Ziel ist es, Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie alle Interessierten für die Risiken zu sensibilisieren und zu verantwortungsbewusstem Handeln zu motivieren."
Nicht verboten, aber trotzdem gefährlich
Bürgermeister Claus Pommer appelliert an alle Eltern: „Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber“.
Die Schulen sind dazu aufgerufen, das Informationsmaterial bis zum Schulstart digital zu verteilen.
Lachgas ist keine Droge im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes (BTMG). Dennoch: Ungefährlich ist der Stoff wahrlich nicht. Mögliche Folgen: Sauerstoffmangel im Gehirn, Hirn- oder Nervenschäden, Kälteschäden an Lippen, Rachen und Lunge, psychische Abhängigkeit, Koordinations- und Wahrnehmungsstörungen, Schwindelanfälle, Sprachstörungen, Gleichgewichtsprobleme oder gar verändertes Sozialverhalten, Rückzug oder Gruppenzwang.
Die Stadt will jetzt auch die Verkaufsstellen von Lachgas aufsuchen – elf Locations wurden zuletzt ausfindig gemacht, wie eine Anfrage von anzeiger24.de ergab. Sie mögen nun „freiwillig auf den Verkauf von Lachgas an Minderjährige verzichten“, heißt es dazu aus dem Rathaus. „Ein entsprechendes Plakat steht zur Verfügung.“
Inwieweit nun eine solche Maßnahme etwas ändern kann oder wird, bleibt abzuwarten.
Warum nicht einfach verbieten?
Die Stadt sieht bislang keine Handhabe, um den Lachgas-Konsum in der Öffentlichkeit zu unterbinden – denn offiziell ist das noch nicht verboten. Jedoch wartet die Verwaltung eine Entscheidung der Bundesregierung ab: Am 2. Juli 2025 hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf des Bundesministerium für Gesundheit zur Änderung des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes verabschiedet. „Dieser sieht unter anderem ein Verbot des Verkaufs von Lachgas an Minderjährige vor“, sagt Bürgermeister Pommer. Das Gesetz könnte voraussichtlich im Herbst vom Bundestag beschlossen werden und in Kraft treten.
Bericht: Achim Kaemmerer
Quelle: Stadt Hilden
Foto: Archiv anzeiger24.de / KI generiert mit Adobe Firefly
Weitere Nachrichten aus Hilden gibt es unter www.anzeiger24.de/hilden/news/
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