Neuer Personalausweis mit Fingerabdrücken – Überwachung oder Schutz?

EU-Kommission will „Sicherheit verbessern“ – auch Deutschland ist dafür

Der Fingerabdruck ist ein sehr persönliches Element eines jeden Menschen, fast schon intim. Und meistens braucht der Staat sie nur, wenn Übeltäter ermittelt werden sollen. Nun aber will der Staat generell die Fingerabdrücke seiner Bürger buchstäblich abgreifen – für den Personalausweis. Das plant die EU, und auch die Bundesregierung beschäftigt sich folglich mit dem Thema.
Bedeutet das: Bekommt der Staat mehr Durchblick bei der Sicherheit, oder bekommen wir mehr gläserne Bürger?

Stand der Dinge

Als vor rund zehn Jahren das erste Mal die Diskussion über eine Verpflichtung des Fingerabdruckes auf dem Ausweis aufflammte, stellte sich die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung noch dagegen, doch das hat sich nun geändert. Im April 2018 hat die EU-Kommission eine „Verordnung zur Verbesserung der Sicherheit von Personalausweisen und Aufenthaltstiteln für EU-Bürger und ihre Familienangehörigen" vorgeschlagen. Im Moment sind in der EU 86 verschiedene Arten von Personalausweisen im Umlauf. Das soll sich ändern, um den Ausweis fälschungs- und missbrauchssicher zu machen. Die EU-Kommission, das Europaparlament und die Mitgliedstaaten in Straßburg verhandeln derzeit über neue Regeln für die Personalausweise. Dem Vorschlag zufolge sollen Fingerabdrücke bald nicht mehr nur im Reisepass, sondern auch im Personalausweis verpflichtend sein (Ausnahme: Kinder bis zwölf Jahre). 

 

Symbolfoto: Pixabay