Was wird jetzt aus dem Area51?

Politik und Verwaltung drehen sich im Kreis

Vor 18 Jahren waren viele Erwachsene ein bisschen neidisch bei der Eröffnung des Area51 im Hildener Norden : So ein Jugendzentrum hätten sie sich auch in ihren jungen Jahren gewünscht.

 

Inzwischen sieht die Welt etwas anders aus. Und bekanntlich muss die Stadt Hilden ordentlich sparen, auch im Kinder- und Jugendbereich.

 

Wie also soll es weitergehen?

Im Jugendhilfeausschuss am 15. November gab die Stadtverwaltung eine Erklärung ab.

Sozial- und Jugenddezernent Sönke Eichner will mit seinem Fachamt „Vorschläge für einen effizienteren Umgang mit zur Verfügung stehenden Finanzmitteln, bei gleichzeitigem Erhalt oder sinnhafter Entwicklung der vorhandenen Leistungen“ erarbeiten.

 

Ein Vorschlag: Die Jugendtreffs und -angebote sollen im Campus OT im Holterhöfchen zentralisiert werden. Das Area51 wäre dann nur noch als Eventlocation und Proberaum für Bands nutzbar.


„Die Einbindung des Area 51 in die sozialräumliche Struktur des Stadtteils Nord hat durch die Schließung der ehemals benachbarten Theodor-Heuss-Schule ein erhebliches Defizit erfahren. Eine Kompensation der Besucherschaft durch andere Zielgruppen ist – trotz Bemühungen – nicht im erwünschten Maße erfolgt“, erläutert die Fachverwaltung. Und: „Die konzeptionelle Entwicklung des Area 51 verlief in den vergangenen Jahren in eine veränderte Richtung.“ Beispielsweise siedelte sich die Jugendberatung („Übergang Schule Beruf“) und das Projekt ZAG („Zukunft aktiv gestalten“) in dem Treffpunkt an.

 

Und das Kulturprogramm (vor Corona) habe sich zunehmend an „Zielgruppen jenseits des Jugendlichenalters“ gerichtet, so die Stadt.

 

Kein Arbeitsplatzverlust, aber wirtschaftlicher Vorteil

Mit der Umstrukturierung werde „kein Arbeitsplatz und grundsätzlich keine Maßnahme im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit entfallen“, verspricht die Verwaltung. „Arbeitsschwerpunkte werden neu gebündelt und ausgerichtet und z.T. an veränderten Orten angeboten.“
Es ergebe sich außerdem ein „wirtschaftlicher Vorteil“ durch „die Ausgliederung eines erheblichen Anteils des Kostenapparates aus dem städtischen Haushalt. Dieser liegt aktuell bei ca. 185.000 €. Ein Teil der Summe (30 bis 50 %) müsste allerdings weiterhin für die Teilnutzung der Liegenschaft eingeplant werden.“

 

Kita-Ausbau? Politiker sind nicht schlauer geworden

Auch andere Nutzungsmöglichkeiten und neue Optionen seien denkbar, z.B. ein Kita-Ausbau: „Diese Optionen müssten allerdings bei positivem Beschluss eingehend technisch geprüft werden.“

 

Konkreter wurde es nicht mehr, und das räumt auch die Stadt ein: „Das ist noch kein Konzept, vom erläuterten Inhalt aber jederzeit in ein Konzept zu transferieren. Dieses müsste auch die Frage nach einer zukünftigen Nutzung des Standortes Area 51 beantworten, einen politischen Beschluss dazu vorausgesetzt.“

Ein Transfer an einen anderen Träger sei derzeit nicht im Gespräch, erklärte Dezernent Eichner auf Nachfrage. Es gebe "keine Interessenten". 

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

So viel schlauer sind die Mitglieder im Jugendhilfeausschuss durch die Ausführungen nicht geworden.

Die CDU-Fraktion will nun einen Antrag einbringen. Inhalt: Die Stadt solle ein Gesamtkonzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit am Standort Area51 „unter Beibehaltung des Standortes für die Teilnutzung (Auftrittsmöglichkeiten, Proberäume) entwickeln.

Also im Prinzip das, was ohnehin Aufgabe der Verwaltung wäre. Politik und Rathaus drehen sich also weiterhin im Kreis

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de / Peggy-Marco/Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

[email protected]

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.