Was wird aus dem Markt im Hildener Süden?

Nur noch zwei Stände – Personalnot bei Marktbeschickern

Wochenmarkt – da denkt man gerne an genüssliche Szenen aus dem Karnevalsklassiker „Op däm Maat stonn die Buure“, an den Duft von Obst, Gemüse, Blumen, Fisch, Käse und Fleisch, oder an den netten Plausch unter Nachbarn.

Von dieser Idylle ist auf dem Südmarkt nichts mehr zu spüren. In dieser Woche war kein einziger Stand auf der St. Konrad-Allee geöffnet. Davor haben lediglich zwei Marktbeschicker ihre mobilen Geschäfte aufgebaut.

Zum Vergleich: Laut Auskunft der Stadt gibt es aktuell auf dem Wochenmarkt Nove-Mesto-Platz samstags 26 Stände, mittwochs 19 sowie sechs freitags auf dem Nordmarkt.

 

Händlerinnen und Händler ziehen sich zurück

Eine Institution auf dem Südmarkt war seit jeher der Geflügelhof Möller. Doch die Familie hat diesen Standort seit Wochen nicht mehr besetzt – weil qualifiziertes Personal fehle, erklärt uns Heidrun Möller auf Anfrage.

 

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Nachwuchsprobleme hat auch der Fleischer aus Solingen, weshalb er ebenfalls nicht mehr auf dem Südmarkt erscheint.

 

Immerhin: Die Familie Plenkers ist weiterhin interessiert, donnerstags auf der St. Konrad-Allee vorzufahren und Früchte zu verkaufen.

 

Doch was nutzt es, wenn sonst kaum noch jemand kommt? Im Viertel wird sogar schon über eine Komplett-Aufgabe des Südmarktes berichtet.

 

Das will uns die Stadt Hilden allerdings so nicht bestätigen, aber auch nicht wirklich dementieren: „Da die Zahl der Marktbeschicker in Hilden – wie auch andernorts – immer weiter sinkt, sucht die Stadt den engen Austausch mit den Händlerinnen und Händlern. Aussagen zu möglichen Zukunftsplänen kann die Stadt im Moment aber nicht treffen“, lautet die Antwort, die viel Interpretationsspielraum lässt.

 

Wer will noch Marktbeschicker werden?

Die bisherige Stamm-Händlerschaft war immer mit Leib und Seele dabei. Doch die Zeiten werden rauer. Der Beruf kann hart sein und erfordert viel Einsatz und Herzblut, auch zu den nicht so attraktiven Arbeitszeiten. Wie in vielen andere Branchen finden sich kaum noch junge Menschen, die sich dafür bereit erklären.

Es wäre also sehr schade, wenn deswegen eine lieb gewonnene Tradition verschwinden würde…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: Walter Thomas

 


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