
Was sagen die BM-Kandidaten zum Thema Blumen und Pflanzen in Hilden?
02.09.2025Sollten öffentliche Beete, Blumeninseln und Grünstreifen gepflegter sein?
Wir haben den fünf Bürgermeister-Kandidaten für Kommunalwahl am 14. September 2025 in Hilden vier Fragen zu den Themen Sauberkeit, Bürgerbüro, Grünflächen und Transparenz gestellt. Fragen und Antworten werden wir sukzessive beantworten.
Die Fragen zur Sauberkeit und Bürgerbüro hatten wir in den letzten Tagen bereits gestellt.
Heute unsere dritte Frage:
Bei den städtischen Grünflächen – von Beeten und Bauminseln bis hin zu Grünstreifen – fehlt es spürbar an einem durchdachten und professionellen Pflege- und Gestaltungskonzept. Selbst die Bepflanzungen rund um öffentliche Gebäude wie Rathaus oder Bauhof wirken kaum wie eine „Visitenkarte“ der Stadt und setzen auch kein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement.
Teilen Sie diese Einschätzung und falls ja, welche Veränderungen streben Sie an?
Und hier sind die Antworten der Hildener Bürgermeister-Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge der Parteien:
Ludger Reffgen (Bürgeraktion Hilden)
Die Grünflächengestaltung und -pflege wirkt in der Tat eher dilettantisch. Jedenfalls hinterlässt sie keinen professionellen Eindruck. Beispielsweise wirkt die Gestaltung mit einjährigen Pflanzen wie aus der Zeit gefallen. Viele Städte machen vor, wie Grünflächengestaltung – zum Beispiel mit einer mehrjährigen Staudenbepflanzung – zeitgemäß umgesetzt werden kann. Zu den Ursachen und Lösungen sind folgende Aspekte zu nennen:
- Reaktionen aus dem Rathaus legen nahe, dass es den Verantwortlichen in der Verwaltung bereits grundsätzlich am Problembewusstsein mangelt.
- Jahrelanges Fehlverhalten unterstreicht, dass an der Dezernatsspitze, bewusst andere – um nicht zu sagen die falschen – Maßstäbe gesetzt werden. Insofern muss bezweifelt werden, ob ohne personelle Konsequenzen überhaupt Veränderungen im positiven Sinne möglich sind.
- Zur mangelnden Vorbildfunktion der Stadt: Kein Wunder, dass viele, die eine Baumscheiben-Pflegepatenschaft übernommen haben, bei ihrer Aufgabe resignieren.
- Um das bürgerliche Engagement zu stärken könnte ich mir eine Förderaktion vorstellen: „Die Stadt verschenkt (Obst-)Bäume an Pflegepaten“.
Foto: BA Hilden
Dr. Claus Pommer (CDU)
Ich möchte, dass unsere Stadt gepflegt und lebendig wirkt, zugleich aber effizient gepflegt werden kann. Deshalb habe ich den Weg geebnet, die Straßenbegleitgrünflächen im Rahmen einer planmäßigen standortbezogenen Herangehensweise neu zu denken. Erste Pilotflächen - mit zum Beispiel flächiger Staudenbepflanzung wie vor dem Rathaus - wurden angelegt, um Erfahrungen zu sammeln. Ich bin überzeugt, dass das die Pilotprojekte erfolgreich sein werden und eine moderne Gestaltung mit Stauden langfristig das Stadtbild prägen wird.
Foto: CDU Hilden
Rudolf Joseph (FDP)
Unsere Grünflächen sind das Aushängeschild unserer Stadt, doch in der Pflege gibt es noch deutlich Luft nach oben. Ich möchte deshalb einen Ideenwettbewerb starten, bei dem Hildener Landschaftsbauunternehmen und Pflanzencenter, sowie Floristen ihre Kreativität einbringen können. Mit einem kleinen Preisgeld für die besten Ideen schaffen wir Anreize und machen unsere Stadt lebendiger, schöner und bienenfreundlicher.
Foto: FDP Hilden
Ralf Stahr (Piratenpartei)
Kurze Antwort, ja, ich teile diese Ansicht. Die Pflege der Grünanlagen und der Straßenbäume ist eines der Stiefkinder in Hilden. Hilden muss sehr schnell umdenken, was klimagerechte Bepflanzung, sinnvolle Versickerungskonzepte (Stichwort: Schwammstadt) und nachhaltige Insekten- und Pflanzenpflege betrifft.
Foto: Piratenpartei Kreis Mettmann
Kevin Buchner (SPD)
Die SPD hat sich in den vergangenen Jahren bereits für eine nachhaltigere Bepflanzungsstrategie eingesetzt, bisher ohne Erfolg. Als Bürgermeister würde ich diese Forderung erneut in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs bringen.
Foto: anzeiger24.de
Und das Ergebnis?
Worin sich alle einig sind:
Alle fünf Kandidaten teilen die Einschätzung, dass es deutliche Defizite bei Pflege und Gestaltung gibt. Unterschiede liegen vor allem im Ton: von sehr scharf (Reffgen) über pragmatisch-konstruktiv (Pommer, Joseph, Buchner) bis hin zu knapp-aber-klar (Stahr).
Worin sie sich unterscheiden:
- Ludger Reffgen (BA) spricht von einem professionellen Mangel, fordert personelle Konsequenzen in der Verwaltung und setzt auf bürgerschaftliches Engagement, etwa durch Baumaktionen.
- Claus Pommer (CDU) verweist auf bereits gestartete Pilotprojekte mit Staudenpflanzungen und verfolgt einen pragmatischen, verwaltungsgesteuerten Ansatz mit langfristiger Wirkung.
- Rudolf Joseph (FDP) möchte die Kreativität von Unternehmen, Gärtnereien und Floristen über einen Ideenwettbewerb einbinden und so Impulse von außen gewinnen.
- Ralf Stahr (Piraten) fordert ein schnelles Umdenken in Richtung klimagerechter Bepflanzung, nachhaltiger Pflege und Schwammstadt-Konzepte.
- Kevin Buchner (SPD) betont, dass seine Partei bereits eine nachhaltige Strategie gefordert habe, und will diese erneut in den politischen Diskurs einbringen, um Mehrheiten zu schaffen.
Unser Versprechen: 100 Tage nach Amtsantritt des neuen Bürgermeisters werden wir nachfassen!
Bericht: LT
Stadt-Fotos: anzeiger24.de
Weitere Nachrichten aus Hilden gibt es unter www.anzeiger24.de/hilden/news/
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