St. Johannes-Kirche abgerissen – Weg frei für das Wohnprojekt Trialog Hilden

Mehrgenerationenhaus und „KlimaschutzsiedlungNRW“ an der Düsseldorfer Straße

Ilse Klöppelt, Meike Utke, Manfred Gertz und ihre Mitstreiter haben sich viel vorgenommen: An der Düsseldorfer Straße 150 wollen sie als private Initiative ein Mehrgenerationen-Wohnhaus mit 28 barrierefreien Einheiten für Familien, Alleinstehende, Senioren und Menschen mit Behinderung errichten. Sie kommen ihrem Traum von mal zu mal einen Schritt näher: Seit Montag, 9. März, wird die St. Johannes-Kirche abgerissen. An ihrer Stelle wird das Genossenschafts-Projekt „Trialog“ entstehen.
38 Erwachsene, davon sechs Familien mit zusammen zehn Kindern und Jugendlichen, ein Hund, sieben Katzen „sowie drei Thermomixe und eine Profi-Spülmaschine für die Hausgemeinschaft“ sollen hier einziehen, rechnet Manfred Gertz (Arbeitskreis Finanzen) vor. Wenn das ehemalige Gotteshaus abgerissen ist, soll der Bau in wenigen Wochen beginnen. Läuft alles glatt, können die Bewohner in der zweiten Jahreshälfte 2021 einziehen.
„Wir haben noch eine WBS A geförderte 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon zu vergeben“, ergänzt Isabell Ogassa.
Beim Hildener Büchermarkt am Samstag, 14. März, stellt die Gruppe von 10 bis 18 Uhr ihr Konzept vor. Die Initiatoren sind außerdem von 12 bis 14 Uhr im Bistro TaVé für Fragen ansprechbar.


Nicht nur sozial, sondern auch klimaneutral

Die Initiatoren haben noch höhere Ansprüche: Die WG sollte nicht nur sozial und Generationen übergreifend sein, sondern auch ökologisch Akzente setzen. Beides ist gelungen – und wurde gewürdigt: Die EnergieAgentur NRW hat das Objekt als eines von 100 Klimaschutzsiedlungen ausgezeichnet.
Das Grundstück für das Trialog-Wohnprojekt liegt nördlich der B 228 im Westen von Hilden. Eine Grundschule und eine Kita sind in unmittelbarer Nähe. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Grundstück.
Die Wohnfläche beträgt 2.100 Quadratmeter. 40 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert. Ein Gemeinschaftsraum mit Küche, Fahrradraum, ein lärmgeschützter Innenhof, Laubengänge und Gruppen-Waschmaschinen stehen den Bewohnern zur Verfügung.

Die drei miteinander verbundenen Gebäude erfüllen den Passivhaus-Standard und den KfW-Standard Effizienzhaus 40+. Die Holzrahmenbauweise und eine wärmebrückenfreie Konstruktion tragen zur Umweltverträglichkeit bei: Die Wände bestehen zu 10% aus Holz und zu 90% aus Dämmung.
Heizwärme- und Warmwasser wird durch eine Holzpelletheizung geliefert. Die Wohnungen erhalten Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Das 60 Grad warme Wasser wird über Wohnungsstationen in die Wohnungen geführt und dort für das Trinkwarmwasser und die Fußbodenheizungen genutzt. Auf den begrünten Flachdächern werden Photovoltaik-Anlagen installiert. Dadurch wird mehr CO2 eingespart als durch die Wärmeerzeugung ausgestoßen wird.