Sozialausschuss Hilden: Wohnen, Barrierefreiheit und Einsamkeit im Fokus
26.12.2025In den kommenden Jahren warten noch viele Aufgaben
Der Sozialausschuss der Stadt hat sich in seiner ersten Sitzung der neuen Wahlperiode intensiv mit sozialen Zukunftsthemen befasst. Von einem neuen Mietspiegel über Barrierefreiheit bis hin zu Einsamkeit im Alter reichten die Beratungen. Hier eine Zusammenfassung.
Barrierefreiheit als Gemeinschaftsaufgabe
Einstimmig beschloss der Ausschuss, einen neuen Aktionsplan unter dem Titel „Hilden ohne Barrieren – miteinander, füreinander“ erarbeiten zu lassen. Dabei sollen nicht nur die Innenstadt, sondern auch Spielplätze, Freizeitangebote und öffentliche Einrichtungen betrachtet werden. Die Verwaltung machte deutlich, dass bereits Fortschritte erzielt wurden, es jedoch weiterhin Handlungsbedarf gibt. Der Maßnahmenkatalog soll transparent zeigen, was bereits umgesetzt ist und welche Schritte – auch aus finanziellen Gründen – erst später folgen können.
Obdachlosenunterkünfte: Zwischen Ordnung und Fürsorge
Diskutiert wurde auch die Situation in den Obdachlosenunterkünften. Anlass waren Fragen zu Maßnahmen bei Ruhestörungen. Die Verwaltung berichtete von regelmäßigen Kontrollen und Gesprächen mit sozialen Trägern. Zugleich wurde betont, dass viele Bewohnerinnen und Bewohner mit schweren gesundheitlichen Problemen leben, was die Situation erschwert. Kritische Stimmen aus dem Ausschuss wiesen darauf hin, dass Sanktionen sensibel abgewogen werden müssten, da Obdachlosigkeit häufig mit seelischen Ausnahmesituationen verbunden ist.
Wohnen im Alter: Info statt Tauschbörse
Ein Antrag zur Einrichtung einer Wohnungstauschbörse für ältere Menschen wurde nach intensiver Debatte in veränderter Form angenommen. Statt einer eigenen Tauschplattform soll die Stadt 2026 eine Informationsveranstaltung zum Thema „Leben im Alter“ anbieten. Hintergrund ist die Einschätzung der Verwaltung, dass das tatsächliche Tauschpotenzial begrenzt sei und bereits andere Akteure wie Makler und Online-Portale entsprechende Angebote vorhalten. Die Veranstaltung soll über Fördermittel des Kreises finanziert werden.
Einsamkeit rückt auf die politische Agenda
Das Thema Einsamkeit wurde als wachsendes gesellschaftliches Problem anerkannt. Ein Antrag der CDU-Fraktion, ein umfassendes Konzept „Hilden gegen Einsamkeit“ zu entwickeln, wurde jedoch vertagt. Ziel ist es, den Auftrag an die Verwaltung gemeinsam mit weiteren Institutionen zu konkretisieren. Die Verwaltung betonte, dass mögliche Maßnahmen nur ämterübergreifend sinnvoll umgesetzt werden können.
Die Sitzung verlief insgesamt sachlich und konstruktiv. Viele Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Damit setzte der Sozialausschuss ein klares Zeichen, soziale Themen wie Wohnen, Teilhabe und Zusammenhalt auch in Zeiten knapper Kassen weiter voranzubringen.
Bericht: LT
Fotos/Video: anzeiger24.de
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