Schulöffnungen: NRW-Ministerin bleibt unkonkret

Nicht mehr Klarheit einen Tag nach der Bund-Länder-Konferenz

Dieser Nachricht haben viele Eltern entgegen gefiebert: Wann kann mein Kind wieder in die Schule? Einige von ihnen haben nun Gewissheit: Schülerinnen und Schüler der Grundschulen, Primarstufen in Förderschulen und Abschlussjahrgänge (etwa Abitur inkl. Qualifikationsphase 1 und 2) sollen ab dem 22. Februar wieder zurück zur Schulbank. Das hat die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch entschieden. Allerdings nicht zum kompletten Präsenzunterricht, sondern in einem Wechselmodell.

 Titelfoto: gansun/FrankundFrei/Pixabay 

Soweit verstanden. Jetzt stellen sich Betroffene natürlich viele Detailfragen.

 


 

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Was bedeutet Wechselmodell?
Wie soll das organisatorisch ablaufen?
Wie soll der Gesundheitsschutz gewährleistet sein?
Wie können Prüfungen unter Coronaschutz-Bedingungen absolviert werden?

 

Schulen bekommen „Gestaltungsspielraum“

Bei ihrer gestrigen Pressekonferenz nach dem Bund-Länder-Treffen war NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) noch sehr unkonkret – und kündigte weitere Infos am heutigen Donnerstag an.

Doch nach diesem Pressegespräch gab es nicht wirklich neue Erkenntnisse.

Die Ministerin blieb schwammig in ihren Aussagen, betont aber, dass alles mit den Interessenverbänden abgestimmt werde.

 

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NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (Archivfoto: Land NRW) 

 

Den Schulen werde viel „Gestaltungsspielraum“ überlassen, sagte sie.

Soll wohl heißen: Die Schulen müssen sich selber um Konzepte kümmern.

 

Nur so viel ist klar: Grundschüler sollen wieder in die Schule kommen, weil sie "psychisch, seelisch und sozial am meisten unter der Situation leiden" und nicht so gut auf Distanzunterricht eingestellt seien wie die älteren Schüler, so die Ministerin. Und die Abschlussjahrgänge sollen bei ihren Prüfungen nicht benachteiligt werden.   

Es soll je fünf Tage hintereinander Distanz- und Präsenzunterricht in konstanten Lerngruppen geben. Das heißt also, dass sich Eltern alle zwei Wochen weiterhin um ihre Kinder daheim kümmern sollen (wobei eine Betreuung für Grundschüler angeboten werden soll).
In den ersten Klassen sollen die Fächer Deutsch, Mathe und Sachkunde im Vordergrund stehen.

 

Weitere Regelungen

Sport soll grundsätzlich stattfinden – wenn möglich im Freien, was bei den derzeitigen Temperaturen allerdings nicht sehr attraktiv ist. Schulträger sollen aber bestimmte Sporthallen zur Verfügung stellen.

 

Ab dem 15. Februar sollen Lehrkräfte und Betreuungspersonal mit FFP2-Masken ausgestattet werden und sich bis zu den Osterferien zweimal pro Woche auf Covid 19 testen lassen können. Wer die Test-Durchführungen wie bewerkstelligen soll, ließ die Ministerin offen. 

 


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Klassenfahrten sind bis zum 31. März nicht möglich.

 

Das Land stellt seit Monaten 50 Mio. Euro für mobile Luftfilter in Klassenräumen bereit. 20 Mio. Euro seien bisher abgerufen worden, teilte die Minister mit. Es können immer noch Anträge gestellt werden.
Allerdings zweifeln viele Experten an der Wirksamkeit der Geräte, weshalb beispielsweise die Städte Langenfeld und Hilden bereits davon abgesehen haben, sich Luftfilter anzuschaffen.

 

Und was ist mit der Inzidenz?

Laut der neuen Beschlusslage von Bund und Ländern soll der Schwellenwert für Öffnungen von Geschäften etc. nun von 50 auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (und zwar landesweit) heruntergesetzt werden.

 

Für weitere Schulöffnungen und mehr Präsenzunterricht, auch in anderen Stufen, gilt aber weiterhin die 50 als Richtschnur.
Doch was ist, wenn dieser Wert erneut schwankt und wieder rauf und runter geht? „Darüber wird dann die Landesregierung noch entscheiden“, sagte NRW-Schulministerin Gebauer – wenig erhellend.

 

Es bleibt also vieles nicht greifbar; die Schulen sind offenbar wieder auf sich gestellt. Immerhin: diesmal sollen sie – bis zum 22. Februar – mehr Zeit zur Vorbereitung bekommen. Bei den letzten Neuerungen wurde vielen Schulen erst am Wochenende mitgeteilt, wie es am Montag für sie weitergehen soll…

 

Bericht: Achim Kaemmerer

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