
S1: Halbes Jahr Sperrung und Schienenersatzverkehr
02.05.2025Für Fahrgäste beginnt eine monatelange Geduldsprobe
Nun also ist der Zeitpunkt gekommen, der für Fahrgäste der S1 und S6 im Rhein- und Bergischen Land zur ultimativen Geduldsprobe wird: Die Deutsche Bahn (DB) installiert ein modernes Elektronisches Stellwerk (ESTW) zwischen Ratingen, Düsseldorf, Langenfeld, Hilden und Solingen. Dafür werden die S-Bahnstrecken ab dem heutigen Freitag, 2. Mai, bis sage und schreibe zum 11. Dezember 2025 vom Liniennetz abgekoppelt.
Pendlerinnen und Pendler müssen also in den Schienenersatzbussen Platz nehmen.
Dabei gibt es eine wichtige Komponente zu beachten.
Feiner Unterschied: Ersatz- und Schnellbusse
Die Ersatzbusse der S1 halten an allen bisherigen S-Bahnstationen zwischen Düsseldorf Hbf, Düsseldorf-Volksgarten, Düsseldorf-Oberbilk, Düsseldorf-Eller, Hilden und Hilden Süd sowie Solingen Vogelpark und Solingen Hauptbahnhof.
Es gibt auch einen Schnellbus, also Ersatz für den RE 47. Der verkehrt aber nur direkt zwischen Düsseldorf und Solingen, in ca. 35 Minuten – aber ohne Zwischenhalt. Wer also nach Hilden möchte, kann diesen Schnellbus nicht nutzen. Der RE 47 hielt ohnehin schon lange Zeit nicht mehr in der Itterstadt, aber das ist ein anderes Thema...
Was genau wird gemacht?
Die DB will elf Stellwerke mit mechanischer bzw. Relais-Technik ersetzen: „Da die neue Technik deutlich weniger störanfällig ist, kann der gesamte Zugverkehr auf der Strecke pünktlicher und zuverlässiger fahren“, verspricht die Deutsche Bahn. „Zusätzlich sorgen neue Weichenverbindungen dafür, dass die Züge beispielsweise während Bauarbeiten flexibler durch das Schienennetz in NRW gelenkt werden können. Nach Abschluss der Arbeiten lenken Zugverkehrssteuernde die Züge auf insgesamt rund 40 Kilometern Gleis über Monitore und per Mausklick."
Fahrgäste müssen darauf allerdings bis 2028 warten. So lange dauern die umfangreichen Arbeiten an Kabeln, Signalen und Weichen:
- Vier neue Stellwerksgebäude: In Düsseldorf-Rath entsteht ein Zentralstellwerk für drei Technikmodule in Düsseldorf-Eller, Hilden und Immigrath.
- Das Bauteam gründet und montiert elf neue Signalausleger und 470 neue Signale entlang der gesamten Strecke.
- Außerdem baut das Projekt rund 55 Kilometer neue Kabelkanäle und verlegt über 560 Kilometer Kabel.
- Vier zusätzliche Weichenverbindungen in den Bahnhöfen Ratingen West, Düsseldorf-Eller und Düsseldorf-Eller Mitte sowie in Hilden ermöglichen zudem den Gleiswechselbetrieb: Die Züge im Regional- und Güterverkehr können dadurch bspw. Bauarbeiten und Störungen flexibler umfahren.
Bedienplatz in einem ESTW (Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben)
Hauptarbeiten gestartet
Die Vorarbeiten, wie bspw. Kampfmittelsondierungen, laufen bereits seit Sommer 2024. Im Mai 2025 startet die Hauptphase. Gebaut und installiert werden:
- Kabelkanälen auf einer Gesamtlänge von rund 30 Kilometern
- 270 neue Signalfundamente
- drei neue Signalausleger
- drei von vier neuen Weichen in den Bahnhöfen Ratingen West, Düsseldorf-Eller und Düsseldorf-Eller Mitte. Allein in Eller Mitte werden dafür die Schienen auf 300 Metern erneuert, 24 neue Oberleitungsmaste aufgestellt und knapp drei Kilometer neuer Fahrdraht gespannt.
Die DB nutzt den Bauzeitraum, um weitere Arbeiten an ihrer Infrastruktur umzusetzen: So wird das Bahnsteigdach in Hilden fertiggestellt ("endlich", werden viele Fahrgäste sagen) und die Bahnsteigausstattung erneuert.
In Düsseldorf-Eller Mitte wird der Bahnsteig um knapp 30 Meter verlängert und auch in Düsseldorf-Oberbilk finden Vorarbeiten für den barrierefreien Ausbau der Station statt. Außerdem werden entlang der Strecke acht neue Oberleitungsmaste errichtet.
Auch S6 betroffen
Auch bei der S6 zwischen Düsseldorf, Langenfeld, Leverkusen und Köln gibt es Einschränkungen, allerdings nicht ganz so gravierend: Der nächste Schienenersatzverkehr verläuft zwischen Düsseldorf Hbf und Langenfeld (Rhld) von Freitag, 27. Juni, 21 Uhr, bis Montag, 30. Juni 2025, 5 Uhr
Alle Infos gibt es unter bahn.de/service/fahrplaene sowie unter zuginfo.nrw/bauarbeiten.“
Quelle: Deutsche Bahn AG / VRR
Fotos: anzeiger24.de / Deutsche Bahn AG
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