Prüfauftrag für Stadion – kann sich die Stadt das leisten?

29.04.2022

Machbarkeitsstudie soll 160.500 Euro kosten

Viele Hildener Sport- und insbesondere Fußballvereine klagen über die Zustände der Sportplätze. Nun sind CDU und SPD im Stadtrat am 27. April vorgeprescht und haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die „eine Grundlage für die Weiterentwicklung der Hildener Sportanlagen darstellen“ soll, heißt es in der Abstimmungsvorlage. Gegen die Stimmen von Bürgeraktion, Grüne und des parteilosen Mitglieds Werner Erbe wurde der Antrag verabschiedet.

Allerdings gab es vorher einen schwungvollen Schlagabtausch zwischen den Befürwortern und Kritikern des Konzeptes.

 

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Worum geht es?

„Die Machbarkeitsstudie soll prüfen, ob der Bau eines weiteren Fußballplatzes, der Bau eines neuen Funktionsgebäudes mit Tribünenelementen oder eine Erweiterung des bestehenden Funktionsgebäudes mit Tribünenelementen sowie die Erschließung einer neuen Stellplatzanlage von der Hochdahler Straße aus möglich sind“, heißt es in dem Antrag. „Dazu soll ermittelt werden, welche Auswirkungen eine neue Tribünenanlage sowie weitere Stellplatzanlagen auf die Lärmentwicklung im Wohnquartier haben.“

 

Drei Varianten sollen geprüft werden:

  • separater Neubau eines eigenständigen Fußballstadions als Oberligastadion in Verbindung mit einem neuen Funktions- / Tribünengebäude zwischen Bestands- und Neubauanlage
  • Erweiterung / Entwicklung der vorhandenen Sportanlage zum Sportzentrum inkl. Fußballplatz
  • Sollte dies alles nicht an der Furtwänglerstraße möglich sein, solle ein alternativer Standort geprüft werden.

 

Zeitplan:

  • 2022 Machbarkeitsstudie
  • 2023 politische Beratung und Bereitstellung Finanzmittel
  • 2024 Aufstellung und Beschluss der B-Plan
  • 2025 Planung
  • 2026/27 Ausführung

 

Details gibt es hier...

Die Kosten für die Erstellung der Machbarkeitsstudie wird von der Verwaltung auf 160.562 Euro veranschlagt. 60.000 Euro davon sind durch Erträge aus dem Grundstücksmanagement von unbebauten Grundstücken abgedeckt.

 

Was sagen die Fraktionen?

Ludger Reffgen von der Bürgeraktion (BA) äußerte sich bei der Ratsdebatte kritisch: „Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt können wir uns so ein teures Projekt nicht leisten. Außerdem würde es eine neue Baulawine im Hildener Norden auslösen.“
Mit dem Zeitplan im Antrag werde schon ein Teil der Umsetzung vorweggenommen. Daher sei es eine „Farce“, hier nur von einer „Machbarkeitsstudie“ zu sprechen.

Dem entgegnete allerdings Baudezernent Peter Stuhlträger: Dieser Zeitplan sei notwendig, um die Kosten besser abzuschätzen

 

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Auch Klaus-Dieter Bartel (Grüne) meinte: „Über 160.000 Euro sind kein Pappenstiel. Außerdem könnte es zu neuen Flächenversiegelungen kommen.“ Er beantragte außerdem eine Verlegung des Antrags in den Sportausschuss, um ihn dort eingängiger zu beraten. Das wurde von der Mehrheit aber abgelehnt.

 

Rudolf Joseph (FDP) fand die Idee des Projektes „innovativ“ für die Weiterentwicklung der Sportstadt Hilden. Dennoch: „Woher sollen wir das ganze Geld nehmen?“

 

Kevin Buchner (SPD) erinnerte daran, dass es lediglich um eine Machbarkeitsstudie geht. Ein Umbau o.ä. sei noch überhaupt nicht im Gespräch.

 

Claudia Schlottmann (CDU) pflichtete dem bei: „Wir wollen zunächst nur wissen, was sinnvoll ist. Mit der Studie wollen wir Hilden strategisch für die Zukunft aufstellen.“

 

Der parteilose Ratsherr Werner Erbe erinnerte daran, dass auch andere Sportstätten in keinem guten Zustand seien. Gerade der Hildener Süden und Westen seien vernachlässigt worden.

 

Nun wird also nach dem Mehrheitsbeschluss die Studie auf den Weg gebracht.
Sollte so ein Projekt tatsächlich im Hildener Norden verwirklicht werden, könnten andere Sportvereine tatsächlich neidisch werden.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de / PublicDomainPictures/Pixabay

 


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