Krankenhausreform: Was die GFO-Kliniken nun anbieten

15.01.2025

NRW-Gesundheitsminister Laumann stellte Plan vor – „Schmerzhafte Veränderungen“ stehen bevor

Nun wird es also konkret: Nachdem die Bundesregierung die Operation Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vollzogen hat, folgt ab sofort die Umsetzung. Alle Leistungen aller Kliniken im Land wurden auf den Prüfstand gestellt. Nicht jeder Standort soll beliebig alles anbieten können. Stattdessen soll es eine Grundversorgung geben, die Spezialisierungen werden von der Politik vorgegeben – so der Kern und die Idee der Reform.

 

Was bedeutet das nun für Hilden und Langenfeld?

Für die GFO-Kliniken Mettmann-Süd (St. Josefs in Hilden und St. Martinus in Langenfeld) sieht der Krankenhausplan NRW nun folgende Leistungsgruppen vor:

 

Das St. Josefs Krankenhaus bietet das "ganze Spektrum der komplexen stationären Behandlung im Bereich der konservativen und operativen Medizin" an, teilt die GFO mit.

Das sind die

  • Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
  • Klinik für Allgemeine Innere Medizin
  • Klinik für Allgemeine Chirurgie
  • Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
  • Klinik für Frauenheilkunde mit den Bereichen Geburtshilfe, Gynäkologie und Senologie
  • Klinik für Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie

 

Wichtig: Die Anlaufstelle „Zentrale Notaufnahme“ (ZNA) wird in Hilden angesiedelt, dorthin werden also auch für Patienten aus dem Raum Langenfeld transportiert. 

 

Der Standort St. Martinus wird sich auf die regionale Versorgung für

  • Allgemeine Innere Medizin
  • Allgemeine Chirurgie und Unfallchirurgie
  • Geriatrie
  • Palliativmedizin

konzentrieren, bei denen die "Behandlungen weniger komplex sind und eher kurze Liegezeiten" zu erwarten sind, sagt die GFO.

 

Weiterhin angeboten werden

  • ambulante Behandlungsangebote
  • Sprechstunden und Aufklärungsgepräche für werdende Mütter  
  • "qualifizierte Pflegemitarbeitende" und ein "erweiterter Tagesbetrieb mit Ärzten und Ärztinnen aller Fachabteilungen" sowie eine Versorgung mit Notfallmedizin als Ersatz für die entfallene Zentrale Notaufnahme (die sich ja zukünftig in Hilden befinden soll)

 

Mehr Infos zu den Leistungsgruppen in den anderen Krankenhäusern im Kreis Mettmann gibt es hier.

 

Noch mehr erfahren:

Zahlen, Daten, Fakten zur neuen Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen

Übersicht: Alle Krankenhäuser in NRW und ihre Angebote

 

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„Ruinösen Wettbewerb, Doppel- und Mehrfachvorhaltungen abbauen“

„Der Krankenhausplan NRW wirkt dem ruinösen Wettbewerb der Krankenhäuser um Fallzahlen und Personal entgegen, indem vor allem bei hoch komplexen Leistungen Doppel- und Mehrfachvorhaltungen abgebaut werden“, so Minister Laumann. „Gleichzeitig stellt der neue Plan sicher, dass die Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen die bestmögliche Versorgung erhalten und die Grund- und Notfallversorgung überall im Land gut erreichbar ist. Denn es ist der erste Krankenhausplan bundesweit, der anhand von klaren Qualitätsstandards für die verschiedenen Krankenhausleistungen und eindeutigen Erreichbarkeitsvorgaben für die Notfallversorgung erstellt wurde.“

 

Das Vorhaben birgt aber auch Risiken für viele Krankenhäuser, die als Wirtschaftsbetriebe fungieren und daher auch unternehmerisch kalkulieren müssen.

Die Landesregierung unterstützt die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser bei den Strukturveränderungen und Investitionen mit rund 2,5 Milliarden Euro in dieser Wahlperiode.

Klar ist aber auch: Trotzdem wird so manches Haus diese Umstellung nicht überstehen.

Wir haben die GFO-Kliniken Mettmann-Süd um eine Stellungnahme gebeten; die wird es allerdings wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.  

 

„Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser stehen nun vor einer Phase, in der vielerorts deutliche und teils auch schmerzhafte Veränderungen umgesetzt werden müssen. Wir sind zum Wandel bereit“, sagt Sascha Klein, Vize-Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). „Es wird nun drauf ankommen, dass in diesem Prozess der Anspruch an ein lernendes System auch mit Leben gefüllt wird. Das wird immer dann flexible Antworten erfordern, wenn die Veränderungen ein Krankenhaus unbeabsichtigt in eine wirtschaftliche Schieflage bringen.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfotos: anzeiger24.de

 


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