Itterbrücke Schwanenstraße – nun doch millionenteurer Neubau?

23.09.2025

Bauwerk marode – Politik muss nun entscheiden

Allzu lange wird die rund 100 Jahre alte Itterbrücke auf der Schwanenstraße den Verkehr wohl nicht mehr aushalten. Daher hat die Stadt Hilden bereits vor rund drei Jahren einen Neubau vorgeschlagen. Doch das kann ganz schön teuer werden – rund 6 Millionen Euro, hat die Verwaltung damals errechnet. Mit Blick auf die Lage der Stadtkasse wollte der Stadtrat da nicht mitziehen und hat Anfang des Jahres eine Neuberechnung der Kosten und die Prüfung einer Polleranlage beschlossen. Nun liegen die Ergebnisse vor und sollen am 1. Oktober 2025 im Stadtentwicklungsausschuss beraten werden.

 

Unbenannt-16-Best-Carwash

 

Keine Polleranlage möglich – Kosten nur wenig geringer

Das Ingenieurbüro MobilWerk GmbH wurde mit einer Machbarkeitsuntersuchung zur hydraulischen Polleranlage beauftragt. Ihre Beurteilung: Die Fachleute raten von der Installation ab. „Durch den Betrieb über ein Chip-System mit begrenzten Sonderzufahrtsberechtigungen für Anwohnende, Zentralschließung und ggf. Krankenfahrten (TaxiZentrale) kann keine adäquate Zufahrt für Besuchende insbesondere der Arzt- und Physiotherapiepraxen ermöglicht werden“, erläutert die Verwaltung in der Beschlussvorlage. „Sie führt zu einer deutlichen Verschlechterung des barrierefreien Zugangs zu diesen Einrichtungen. Die Installation der Polleranlage wäre lediglich unter der Voraussetzung umsetzbar, wenn der Besucherverkehr der angrenzenden Nutzungen, insbesondere des Ärztezentrums, zukünftig nicht mehr im unmittelbaren Umfeld abgewickelt wird.“

 

Bleibt also doch nur der Neubau. Die neue Kalkulation sieht nun Kosten von rund 6.994.725 Euro vor, verteilt auf die Haushaltsjahre 2026 bis 2029 (wobei in den Vorjahren bereits diverse Planungskosten entstanden sind). Das Projekt ist also keineswegs günstiger geworden.  

 

20 Monate Bauzeit ab 2026? Straßensperrung inklusive

Sollte die Politik nun dem Neubau zustimmen, so könnten die Arbeiten bereits Anfang 2026 beginnen. Mit etwa 20 Monate Bauzeit rechnet die Verwaltung, wobei etwa die Hälfte für die „Herstellung von Bauhilfskonstruktionen“ verwendet werden sollen.

 

Außerdem: „Eine hydraulische Gewässeruntersuchung der Itter hat ergeben, dass über das gesamte Jahr mehrfach mit einer Flutung der Baustelle zu rechnen ist, wodurch (...) zusätzliche zeitliche Verzögerungen entstehen, die im Vorhinein schwer zu beziffern sind“, heißt es weiter. „Die denkmalgeschützten Gebäude müssen während der gesamten Bauzeit überwacht werden.“ Das könnte natürlich noch einmal die Kosten steigern.

 

Und natürlich muss während der Bauzeit die Schwanenstraße für den öffentlichen Verkehr vollständig gesperrt werden, außer natürlich für Rettungsdienste.

Weitere Ausnahme: Für Ver- und Entsorgungsfahrzeuge könne „möglicherweise zeitlich befristet eine Durchfahrt gewährleistet werden“.

Schülerinnen sowie die betroffenen Anwohner, Besucher und die Gewerbetreibenden sollen einen „alternativen Weg außerhalb des Baustellenbereichs nutzen“.

Die Stadt rechnet auch mit finanziell ausgleichenden Ansprüchen der Eigentümer und Geschäftsleute: „Diese müssen im Einzelfall geprüft und bewertet werden. Jedoch kann heute der Umfang der möglichen Ansprüche sowie die Frage, ob sie berechtigt sind, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bewertet werden.“

 

Hilden könnte also wieder eine Großbaustelle bekommen...

 

Bericht: KA
Fotos/Montage: anzeiger24.de / KI generiert mit Adobe Firefly 

 

Weitere Nachrichten aus Hilden gibt es unter www.anzeiger24.de/hilden/news/

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

[email protected]

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.