Hilden macht jetzt „Schluss mit dem Theater“

16.05.2025

Geldsorgen zwingt die Stadt zur einer längst überfälligen Entscheidung

Am 17. Mai 2025 fällt in der Stadthalle der buchstäblich „letzte Vorhang“ für die Theaterreihen. Als Abschluss wird die „schwarze“ Komödie „Einszweiundzwanzig“ mit dem „Bergdoktor“-Star Heiko Ruprecht sowie Jan Messutat und Schauspielerin Sophie Göbel aufgeführt. 

Danach gehen die Scheinwerferlichter für immer aus.

Und eigentlich war das auch absehbar...

 

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Ein Grund dafür ist wenig überraschend: „Aufgrund der prekären Haushaltslage der Stadt und der dadurch notwendig gewordenen Einsparmaßnahmen können die Theaterreihen A (Schauspiel) und B (Boulevard) zu meinem größten Bedauern nicht weitergeführt werden“, teilt Kulturamtsleiterin Eva Dämmer mit. 

 

Abos halbiert, 100.000 Euro Minus

Vor zwei Jahren hatten wir angesichts eines drohenden Haushaltsdefizites ein erstes Mal gefragt: Wie viel „Theater“ kann sich Hilden noch leisten? Nach unseren Recherchen ließ sich die Stadt Theateraufführungen, Ausstellungen und Kulturbusreisen rund eine halbe Millionen Euro (!) im Jahr kosten. Viel Geld für Angebote, die nur wenige Bürger in Anspruch genommen hatten.


Im letzten Jahr haben wir nachgefasst: Sterben dem Hildener Theater die Besucher weg? Nach unseren Feststellungen hatte sich die Zahl der Abonnenten auf nurmehr 238 mehr als halbiert. Das Rohergebnis waren fast 100.000 Euro Minus.

Hinzuzurechnen waren aber auch noch Personal- und Allgemeinkosten in beträchtlicher Höhe. Eine exakte Kalkulation konnte das Kulturamt trotz Nachfrage nicht vorlegen! Sonst hätten sich Verwaltungsspitze und Rat wohl schon früher mit Einsparmaßnahmen beschäftigt.

 

Kultur wird es aber auch weiterhin für Hilden geben

Alle, die nie ins Theater gegangen sind und dem „Aus“ jetzt Krokodilstränen nachweinen, können aber beruhigt sein. Denn zukünftig wird der privat organisierte Kulturring Haan e.V. seine bewährten Angebote auch für Hildener Bürger zugänglich machen.

Und diese Angebote sind eine echte Bereicherung an Kulturvielfalt. Das Programm umfasst Theater, Musical, Kabarett, aber auch Museumsbesuche und Open-Air-Konzerte.

Die Macher des Kulturringes hatten sich schon vor Jahren um eine Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Hilden bemüht, waren aber abschlägig beschieden worden.

 

Bericht: Walter Thomas

Fotos/Montage: anzeiger24.de / KI generiert mit Adobe Firefly

 


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