Haushaltsüberschuss: So sollen Familien entlastet werden

Nach heftiger Diskussion über Vorstoß von BM Pommer liegen die ersten Vorschläge vor

Anfang Mai hatte Bürgermeister Claus Pommer eine aufgeregte Diskussion losgetreten (und das war auch so beabsichtigt): In einem Alleingang verkündete er gegenüber der lokalen Presse, dass er einen Überschuss im Haushalt gerne zur Entlastung von Familien und Betreuungs-Personal nach den Corona-Strapazen verwenden möchte. Alles ohne Absprache mit dem Verwaltungsvorstand oder den Rats-Fraktionen, und noch nicht einmal mit konkreten Vorschlägen. Es gab ➤ Empörung, aber auch Zustimmung.

Nun haben sich die Wogen geglättet. Die Verwaltung hat die Anregung aufgenommen und einen ➤ Beschlussvorschlag für die Ratssitzung am 22. Juni erarbeitet.

 

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Darin heißt es: „Für die Sommerferien 2022 schlägt die Verwaltung vor, keine Kosten für Ferienangebote im Betreuungsbereich der Grundschulen zu erheben. Hier waren Erträge von 4.000€ kalkuliert. Dieser einmalige Verzicht würde allen Eltern eine Entlastung bieten, die ihre Kinder in den Grundschulen an den Ferienmaßnahmen teilnehmen lassen möchten.“

Das soll aber nicht die einzige Maßnahme sein.


Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche

Ein weiterer Vorschlag: „Die Stadtverwaltung möchte jedem Kind ab drei Jahren bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ein Wertgutscheinheft über eine Summe von 25€ zukommen lassen, das in folgenden Einrichtungen eingelöst werden kann: Bergstation, Hi-Fly, Trampolino, Hildorado, Waldbad. Weitere Kooperationspartner sind willkommen.“

 

Außerdem macht die Verwaltung bei der Gelegenheit noch einmal auf die Familienkarte aufmerksam: „Jede Familie, die in Hilden gemeldet ist und in der mindestens ein Kind unter 17 Jahren lebt, kann auf Antrag bereits heute kostenlos eine Familienkarte erhalten.“

Das Gutschein-Angebot soll darüber hinaus gehen und jedem einzelnen Kind zur Verfügung gestellt werden.

Die Kosten würden sich bei derzeit rund 7.400 in Hilden wohnenden Kindern und Jugendlichen und unter der Annahme, dass vermutlich nur 80 Prozent davon das Angebot annehmen, auf voraussichtlich 160.000€ belaufen, rechnet die Verwaltung vor.

 

Auch Kita- und Betreuungspersonal soll entlastet werden

Weitere Entlastungs-Vorschläge sollen in den zuständigen Ausschüssen beraten werden.

Dabei geht es vor allem um das Betreuungspersonal für Kinder und Jugendliche in Kitas und OGS.

„Die wichtige pädagogische Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher soll mehr wertgeschätzt und die Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert werden“, heißt es. „Die Erzieherinnen und Erzieher sollen auch persönlich gestärkt werden und mehr Unterstützung dabei erfahren, mit den vorangegangenen psychischen und physischen Belastungen besser umgehen zu können. Gesundheitliche Aspekte in den Einrichtungen und die Attraktivität des Berufs der Erzieherin bzw. des Erziehers sollen ganzheitlich in den Blick genommen werden. Hiermit soll auch dem Fachkräftemangel im Kita-Bereich entgegengewirkt werden (…). Dabei möchte die Stadtverwaltung die Betreuungssituation in den Kitas und die Schulbetreuung gleichermaßen verbessern.“


Dazu gibt es u.a. folgende Vorschläge zur Verbesserung der allgemeinen Arbeitsbedingungen

  • Neugestaltung der Pausenräume, Anschaffung von Kaffeevollautomaten, Zurverfügungstellung von kostenlosem Wasser für die Erzieherinnen und Erzieher, Anschaffung von Equipment für Gruppen (zur Arbeitserleichterung, aber auch zur Gesundheitsförderung (Co2-Ampeln))
  • Durchführung von Team-Aktionen, verbunden mit einem Freizeitausgleich
  • Angebote zur Gesunderhaltung schaffen (z.B. Rückenfit, Selbstbehauptung/Selbstverteidigung etc.)
  • Regelmäßige Fortbildungen und Supervision

 

„Zudem wird zeitgleich verwaltungsintern überprüft, ob das Personal in den Kitas ausreicht und ggf. nachfolgend etwaige Defizite im Rahmen von Stellenplananträgen aufgezeigt“, schreibt die Verwaltung. „Im Bereich Schulbetreuung wird zunächst abgewartet, wie sich die Änderung des OGS-Konzeptes auf das Personal auswirkt. Dann soll in den kommenden Jahren überprüft werden, ob die bewilligten Stellen in Art und Umfang auskömmlich sind.“


Nun bleibt also abzuwarten, wie sich die Ratsfraktionen zu den Vorschlägen positionieren.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Carola68/joduma/PublicDomainPictures / Pixabay - Collage: anzeiger24.de

 


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