
Der Plan: S1 bis nach Leverkusen Opladen verlängern – ist das machbar?
12.03.2025Gutachten des Zweckverbands go.rheinland spielt mehrere Varianten durch – mit Direktanschluss bis nach Köln
Die S1 ist mit einer Strecke von Dortmund bis Solingen bereits außergewöhnlich lang. In (ferner) Zukunft könnte sie noch weiter reichen: Der Zweckverband go.rheinland (Verkehrsverbünde Rhein-Sieg und Aachen) plant eine Verlängerung der Linie bis nach Leverkusen-Opladen. Im Hauptausschuss am 21. März 2025 und in der Verbandsversammlung am 3. April 2025 wird eine entsprechende Machbarkeitsstudie vorgelegt.
Zudem soll es eine neue S-Bahn-Linie S 17 (Bonn Hbf – Köln Messe/Deutz) geben. Dazu wurden auch Planspiele für Anschlüsse bis nach Opladen durchgeführt.
Das Gutachten haben go.Rheinland, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR) und die Städte Köln und Leverkusen sowie der Rheinisch Bergische Kreis 2020 in Auftrag gegeben. „Im Ergebnis liegt nun eine volkswirtschaftlich sinnvolle Vorzugsvariante vor“, heißt es in der Vorlage.
Was ist geplant?
Die S1 soll nach den Vorstellungen im Halbstundentakt ab Solingen Hbf über eine neu geplante Station Solingen-Landwehr und Leichlingen bis Leverkusen-Opladen verkehren. „Hierdurch wird eine neue Direktverbindung aus dem Raum Leverkusen Richtung Düsseldorf Hbf und Düsseldorf Flughafen geschaffen“, sagen die Gutachter.
Dafür müsse allerdings zwischen Solingen und Leverkusen-Opladen ein drittes Gleis verlegt werden.
Die Linie S17 soll im 20-Minuten-Takt von Köln Messe/Deutz aus entlang der aktuellen Güterzugstrecke über Köln-Höhenhaus, Köln-Dünnwald und Leverkusen-Morsbroich bis Leverkusen-Opladen fahren. Die ursprüngliche Idee von einer Ausdehnung bis nach Solingen und Düsseldorf wurde offenbar verworfen. In Leverkusen-Opladen sollen die Fahrgäste dann am selben Bahnsteig in die S1 umsteigen können.
Auch in diesem Falle sei die Errichtung eines dritten Gleises inklusive einer Kreuzungsmöglichkeit in Köln-Dünnwald notwendig.
Darüber hinaus sei in Köln-Mülheim ein zusätzliches Brückenbauwerk zur Einfädelung der S 17 erforderlich.
Wie geht es nun weiter?
Laut der Studie sei diese Vorzugsvariante „förderfähig“. Die Ergebnisse werden nun den zuständigen Abteilungen der DB InfraGO AG sowie dem NRW-Verkehrsministerium vorgestellt: „Anschließend sind Abstimmungen mit der DB InfraGO AG aufzunehmen, wann voraussichtlich mit der Bereitstellung von Planungskapazitäten gerechnet werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass derzeit und in den nächsten Jahren die Planungskapazitäten der DB InfraGO AG durch die Themen ‚Generalsanierung der Hochleistungskorridore‘, ‚Projekte des Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG)‘, ‚Maßnahmen des Bedarfsplan Schiene (Knoten Köln, Ausbau RRX-Kernnetz)‘, „Ausbau S-Bahn Köln‘ ausgelastet sind“, heißt es abschließend in der Vorlage. „Es gilt zu beachten, dass die Umsetzung des Projektes S 1 / S 17 Nord die Fertigstellung des S 11 Kernpakets im Knoten Köln und auch der Westspange Köln erfordert.“
Also: In der Theorie scheint das Projekt realisierbar zu sein. Von Hilden und Solingen aus gäbe es dann also eine direkte Verbindung über Leichlingen und Leverkusen bis nach Köln.
Doch man sollte sich nicht zu früh freuen: die Umsetzung eines solchen Vorhabens wird natürlich eine lange Zeit dauern – siehe Bau der RRX-Strecke zwischen Köln, Leverkusen, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet. In der Vorlage wird ein „NRWZielnetz 2040“ erwähnt.
Außerdem ist die Infrastruktur-Modernisierung der Deutschen Bahn bereits eine gigantische Baustelle, mit der die Fahrgäste noch einige Jahre zurecht kommen müssen.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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