
RRX-Ausbau: Werden S1, S6 und S68 zweieinhalb Jahre lang ausgebremst?
25.01.2024Auswirkungen zwischen Düsseldorf Hbf und Benrath – Fahrgäste sollen ersatzweise die Rheinbahn nutzen
Alle 15 Minuten Abfahrt zwischen Dortmund, Düsseldorf, Leverkusen und Köln– das soll der Rhein-Ruhr-Express eines Tages leisten.
Bis zur Vollendung werden noch ein paar weitere Jahre ins Land ziehen. Der Abschnitt zwischen Leverkusen und Langenfeld ist seit kurzem fertiggestellt. Doch nach der Baustelle ist vor der Baustelle. Und in jedem Projektabschnitt gibt es massive Einschränkungen für den regulären Zugverkehr. Das könnte den Fahrgästen aus Hilden und – erneut – aus Leverkusen und Langenfeld widerfahren, wenn die Umbauarbeiten zwischen Düsseldorf Benrath, -Reisholz, -Eller und Hbf anstehen.
Das geht aus einer Sitzungsvorlage für mehrere Bezirksvertretungen und Fachausschüsse in Düsseldorf hervor.
S-Bahnen sollen in Eller und Lierenfeld enden
Die Strecke wird auf sechs Gleise für den Fern-, RRX- und S-Bahnverkehr erweitert, hinzu kommen weitere Weichen, Schallschutzwände sowie ein neues Kreuzungsbauwerk in Reisholz. Außerdem sollen die S-Bahnsteige am Düsseldorfer Hauptbahnhof verlängert werden.
Der Plan der Deutsche Bahn (DB) Netz AG sieht – wahrscheinlich frühestens ab 2027, dann aber für mindestens zweieinhalb Jahre – den Bau temporärer Ersatzhalten vor:
- In Düsseldorf-Eller Mitte soll die S1 aus Hilden kommend enden.
- An der Fichtenstraße in Düsseldorf-Lierenfeld sollen die aus dem Süden kommenden S6 und S 68 enden. Dort soll ein "temporärer Ersatzhalt" geschaffen werden.
- Für die Fahrgäste, die aus dem Ruhrgebiet Richtung Süden nach Düsseldorf, Leverkusen oder Köln reisen wollen, soll die Fahrt bereits in Düsseldorf-Derendorf enden.
Und wie kommen die Fahrgäste dann zum Hauptbahnhof?
Als Ersatz für die wegfallenden Haltepunkte (z.B. Düsseldorf-Oberbilk) sieht der Plan der DB vor, dass die Fahrgäste ab Haltepunkt Eller Mitte und Fichtenstraße mit den Bussen und Bahnen der Rheinbahn in die Stadtmitte weiter fahren sollen.
Davon ist die Stadt Düsseldorf aber nicht sehr begeistert: „Für den geplanten Halt an der Fichtenstraße ist ein Fahrgastaufkommen von rd. 16.000 modellhaft von DB Analytics ermittelt worden“, heißt es in einer Stellungnahme. „Konfliktpunkt 1 ist hier, dass die Fußwegentfernungen bis zu den am nächsten gelegenen U-Bahnstationen 500 Meter und mehr betragen. Für den Umstieg ist diese Entfernungslage völlig ungeeignet. Konfliktpunkt 2 ist, dass die Stadtbahnlinien in den Hauptverkehrszeiten im Regelfall bereits gut ausgelastet sind und keine großen Beförderungskapazitäten haben.“
Das gleiche Problem werde es in Derendorf geben: „Am geplanten Ersatzhalt am Derendorfer S-Bahnhof sollen täglich bis zu 7.000 RE-Fahrgäste ankommen.“ Auch da seien die Beförderungskapazitäten der Straßenbahnlinie und der Linienbusse „stark begrenzt“.
Die Stadt Düsseldorf fordert daher „eine Sonderarbeitsgruppe mit Vertretern der RRX-Projektleitung, des VRR, der betroffenen SPNV-Verkehrsunternehmen, der Rheinbahn und Stadt“ einzurichten, um ein „Konzept für die Bewältigung der an den Ersatzhaltepunkten ankommenden SPNV-Verkehre zu erarbeiten.“
Der RRX-Ausbau ist ein Mammut-Projekt. Wenn die Züge einmal fahren, könenn sich viele Fahrgäste freuen. Bis dahin aber sind Geduld und starke Nerven gefordert.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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