Machtwechsel im Monheimer Rathaus: Ein historischer Tag für Monheim

29.10.2025

Neue Bürgermeisterin Wienecke startet mit Sparkurs – Jahresabschluss 2023 zeigt dramatische Haushaltslage

Am 5. November 2025 kommt der Rat der Stadt Monheim am Rhein zu seiner ersten Sitzung in neuer Besetzung zusammen. Es ist ein Tag des Umbruchs: Nach 15 Jahren im Amt verabschiedet sich Daniel Zimmermann aus dem Bürgermeisterbüro, seine Nachfolgerin Sonja Wienecke wird offiziell in ihr Amt eingeführt und verpflichtet.

Die Sitzung im Ratssaal am Rathausplatz beginnt um 17 Uhr. Neben den formalen Einführungspunkten für Bürgermeisterin, Ratsmitglieder und Ausschüsse stehen bereits weitreichende politische Entscheidungen auf der Tagesordnung – ein deutliches Zeichen, dass Wienecke zügig eigene Akzente setzen will.

 

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Schlechter Abschluss, schwieriger Start

Zentrales Thema der Sitzung: der Jahresabschluss 2023, der nun offiziell bekannt gemacht wurde. Das Ergebnis fällt deutlich schlechter als geplant aus. Statt des erwarteten Fehlbetrags von 5,7 Millionen Euro weist die Stadt einen Verlust von 34 Millionen Euro aus – eine Verschlechterung um rund 28 Millionen Euro.

 

Ursache sind laut offiziellem Bericht vor allem höhere Transferaufwendungen, insbesondere für die Kreisumlage und die Jugendhilfe, sowie geringere Gewerbesteuereinnahmen. Hinzu kommt, dass geplante außerordentliche Erträge aus bilanziellen Abgrenzungen nicht realisiert werden konnten.

 

Trotz dieser Bilanz hat der Rat in seiner Sitzung vom Dezember 2024 dem damaligen Bürgermeister Zimmermann Entlastung erteilt. Der Fehlbetrag wurde vollständig aus der Ausgleichsrücklage gedeckt. Diese schrumpfte damit erheblich, während gleichzeitig die Verbindlichkeiten der Stadt auf 443 Millionen Euro anwuchsen.

 

Wienecke fordert Kurswechsel – keine Marina

Die neue Bürgermeisterin Sonja Wienecke übernimmt damit eine Stadt mit glänzenden Investitionen, aber schwindenden finanziellen Spielräumen. Schon im Vorfeld kündigte sie an, angesichts der Haushaltslage ein „Umdenken auf allen Ebenen“ einzuleiten.

 

Auf der Tagesordnung der konstituierenden Ratssitzung stehen deshalb zwei wegweisende Beschlüsse:

  • Beendigung der vielfach kritisierten Marina-Planung (Vorlage XI/0015)
  • Erstellung eines Optimierungskonzepts für die städtischen Tochtergesellschaften (Vorlage XI/0016)

Beide Initiativen zielen darauf, laufende Kosten zu senken und die kommunale Beteiligungsstruktur effizienter zu gestalten. Beobachter werten das als klares Signal, dass Wienecke die städtischen Großprojekte auf den Prüfstand stellen will.

 

Politische Weichenstellungen werden neu definiert

Neben den Finanzfragen wird die neue Bürgermeisterin auch die strategischen Ziele der Stadt zur Diskussion stellen. Eine Neufassung der Zielvereinbarungen steht ebenso an wie Beratungen über die Unterbringung Geflüchteter.

 

Mit diesen Themen markiert die erste Sitzung unter Wienecke nicht nur den Beginn einer neuen Amtszeit, sondern auch den Start einer Neuausrichtung der Monheimer Politik: weg von Expansion und Imageprojekten hin zu Konsolidierung, Verantwortung und Stabilität.

Mit ihrem klaren Bekenntnis zu einem Sparkurs und dem Mut, auch symbolträchtige Projekte wie die Marina aufzugeben, setzt sie gleich zu Beginn ein Zeichen für einen neuen Realismus im Monheimer Rathaus.

 

Bericht: LT

Fotos/Montage: anzeiger24.de / Wienecke

 

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