Sag's e.V.: Höhere Gefahr sexualisierter Gewalt wegen Ausgangsbeschränkung

Beratungsstelle weiterhin per Telefon oder E-Mail erreichbar

Nach zwei Wochen "Bleiben Sie zu Hause" spüren es viele Menschen und vor allem Familien schon: die Decke "fällt einem auf den Kopf", die Kinder "krabbeln die Wände hoch", es entwickelt sich sowas wie "Lagerkoller". Was kann so etwas mit Menschen machen, die jetzt notgedrungen weniger Freiheiten auf beengtem Raume haben? "Wegen der Corona-Pandemie gelten zurzeit strenge Ausgangsbeschränkungen in Deutschland", schreibt das Forum Statistika. "Experten befürchten durch die Isolation zunehmende Fälle von häuslicher Gewalt. Die Opfer partnerschaftlicher Gewalt sind meistens Frauen, wie die Statista-Grafik zeigt."

 


Quelle: Statistika

"Auch die Gewalt gegen Kinder könnte zunehmen, befürchtet die Opferschutzorganisation Weißer Ring", heißt es in dem Bericht weiter. "Bisher ist nicht sicher, wie lange die Ausgangssperre wegen des Coronavirus noch andauern soll." 

In Langenfeld macht sich der Sag's e.V. ebenfalls Gedanken zum Thema: "Die ausgesprochenen Kontaktverbote belasten vor allem Kinder und Jugendliche. Es ist leider anzunehmen, dass die Zahl auch der von sexueller Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen in den Familien in diesen Zeiten zunimmt.", sagt die 2. Vorsitzende Katja Früh. "Besonders jetzt brauchen Betroffene also Unterstützung. Daher ist es Sag’s e.V. - der Beratungsstelle gegen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen - besonders wichtig, weiterhin für Langenfelder und Monheimer Bürgerinnen und Bürger bei Fragen, Informationen, Beratungsgespräche und allen Anliegen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ansprechbar zu sein."

Die Beratung findet zurzeit nicht mehr bei persönlichen Treffen statt, sondern mit Hilfe von Telefon und Computer. "Tele-Beratung und Gespräche am Telefon wurden von den Klientinnen und Klienten von Sag’s bislang sehr gut angenommen", sagt Katja Früh. 
Die Mitarbeiterinnen von Sag’s e.V. sind montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr persönlich unter Telefon 02173/82765 erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten können Rückrufbitten auf Band gesprochen. Kontakt ist auch über E-Mail [email protected] möglich.