Notdurft beim Straßenkarneval: Stadt Langenfeld stellt fünf Urinale auf

Jeckes Wildpinkeln: Keine Entschuldigung mehr

Jedes Jahr zu Karneval, aber auch zu anderen Festen in der Innenstadt und in Reusrath häufen sich Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner über Jecken und Teilnehmer der Feste, die ihre Notdurft an Hauswänden, in Vorgärten und in Garagenhöfen verrichten. Diese im Volksmund gerne als „Wildpinkler“ bezeichneten Zeitgenossen müssen ein durchaus kräftiges Bußgeld von 50 Euro bezahlen, wenn sie in flagranti vom Ordnungsamt erwischt werden. Eine echte Herausforderung neben all den anderen Aufgaben, die die Mitarbeitenden der Ordnungsbehörde bei Großveranstaltungen zu schultern haben.

 

Banner_Lfeld_Avie_apotheke_Zinkletten_04Feb

 

Immer wieder bekommen die Ordnungshüter dann zu hören: es gebe keine Möglichkeiten, "legal" sein Geschäft zu verrichten. „Das stimmt so nicht, denn die Veranstalter organisieren durchaus mit hohem finanziellem Aufwand Toilettenwagen, Mitnutzungen der Markthalle oder andere Lösungen“, sagt Christian Benzrath, Leiter des Referates Recht und Ordnung.
Um den Forderungen der ertappten Sünder aber nachzukommen, hat nun die Stadt Langenfeld fünf eigene Urinale gebaut und stellt diese erstmals an Karneval auf. Sie werden am Altweiberdonnerstag im Umfeld des Bühnengeschehens am Konrad-Adenauer-Platz sowie beim Karnevalszug am Samstag und beim Reusrather Lichterzug am Sonntag entlang der jeweiligen Zugstrecke positioniert.

Die einfach und zweckmäßig konstruierten Urinale aus zwei Bauzaunelementen, Ablaufrinne und Kanalanschluss erinnern dabei tatsächlich an Käfige. „Letztlich wollen wir jene Mitbürger, die sich daneben benehmen, sprichwörtlich einfangen. Insofern ist ‚Wildpinklerkäfig‘ wohl eine passende Bezeichnung“, erläutert Christian Benzrath die gerade für die Karnevalszeit durchaus gewollt humoristische Wortschöpfung, die mit dem ebenfalls nicht ganz ernst gemeinten, aber schnell begriffenen englischen Slogan „Pee for free“ eine weitere Kennzeichnung an der Beschilderung der Käfige beinhaltet, die das durchaus ernst genommene Problem mit einem Augenzwinkern zu vermitteln versteht.

„Reine Ahndung von Fehlverhalten reicht nicht aus, wir bieten nun weitere rechtmäßige Alternativen kostenlos an und nehmen so auch Grundlage für die wiederholten Ausreden der auf frischer Tat Ertappten“, resümiert Benzrath die neue Maßnahme.

Dabei beruhe nach Angaben des Ordnungsreferatsleiters das Konzept auf ersten Erfahrungswerten in anderen Städten, beispielsweise in Bayern. Christian Benzrath verweist auf in München schon 2018 ausprobierte, neue Konzepte. Dort wurden neben sogenannten „Pinkelbeeten“ auch mobile Urinale bereitgestellt, um dem in wahrscheinlich jeder Stadt auftretenden Problem zu begegnen.

„Auf einen Versuch kommt es an. Wenn es hilft, die unappetitlichen Auswirkungen der an sich doch freudigen Feste zu reduzieren, hat sich das Projekt bereits gelohnt“, unterstützt Bürgermeister Frank Schneider die Idee des Ordnungsreferates.

 

Quelle/Foto: Stadt Langenfeld

 

Versäume kein Angebot mehr aus Deiner Stadt. Unser kostenloser Newsletter versorgt Dich mit allen interessanten Infos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und vielem mehr …

anzeiger24.de Newsletter bestellen