Kündigung bis 2026: Langenfelder Hobbygärtner fürchten um Paradies und Existenz

26.09.2025

Kleingärtner in Langenfeld bangen um ihre Oase: Neubaugebiet Alte Schulstraße bedroht Laubenkolonie

 

Seit den 1990er-Jahren bewirtschaften Hobbygärtner auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei nördlich der Alten Schulstraße in Langenfeld ihre Parzellen. Über die Jahre sind dort liebevoll gestaltete Rückzugsorte entstanden – von asiatisch inspirierten Wohlfühloasen mit Pool bis hin zu klassischen Selbstversorgergärten mit Tieren. Doch dieser Idylle droht das Aus: Die Eigentümer haben allen 17 Pächtern zum 31. Dezember 2026 gekündigt.

Kündigung mit gravierenden Folgen

Die Kündigung bedeutet nicht nur das Ende der Pachtverhältnisse. Die Pächter müssen auch sämtliche Aufbauten wie Gartenhäuser, Pools, Zäune und Tiergehege auf eigene Kosten zurückbauen. Für viele bedeutet das eine erhebliche finanzielle Belastung, nachdem sie bereits hohe Summen in ihre Grundstücke investiert haben. Einige hatten beim Einstieg Ablösen für vorhandene Bauten gezahlt, andere viel Geld und Zeit in die Neugestaltung gesteckt.

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Streit
um Verträge und Rechtmäßigkeit

Die Betroffenen verweisen auf unbefristete Pachtverträge, die ihnen eine dauerhafte Nutzung suggeriert hätten. Umso größer ist die Enttäuschung, dass nun ein vollständiger Rückbau verlangt wird. Unklar bleibt für die Pächter, wie frühere Vertragsvergaben mit dem Hinweis auf eine „geduldete Anlage“ vereinbar sind.

Menschen, Tiere und Natur betroffen

Neben den Menschen sind auch zahlreiche Tiere von der Räumung betroffen: In den Gärten leben Kois, Hühner, Enten und Katzen, die dort ein Zuhause gefunden haben. Zudem beobachten die Pächter geschützte Arten wie Fledermäuse, Kröten oder Eulen. Mit der geplanten Bebauung ginge damit nicht nur ein sozialer Treffpunkt, sondern auch ein ökologisch wertvoller Lebensraum verloren.

Viele Pächter sehen in ihren Gärten mehr als ein Freizeitprojekt: Sie sprechen von Rückzugsorten, die Erholung, Naturverbundenheit und seelische Stabilität bieten. Für einige dient die Gartenarbeit als wichtige Stütze gegen Stress oder Krankheit. Der drohende Verlust sorgt daher für Verzweiflung und Zukunftsängste.

Stadtplanung und Perspektive

Nach Angaben der Stadtverwaltung ist etwa die Hälfte der Fläche bereits für Wohnbebauung vorgesehen. Da es sich um keine offizielle Kleingartenanlage nach Bundeskleingartengesetz handelt, greift der besondere Schutz solcher Anlagen nicht. Alternative Flächen oder Ersatzangebote gibt es bislang nicht, die bestehenden Kleingartenvereine in Langenfeld führen lange Wartelisten.

 

Bericht: LT

Fotos/Video: anzeiger24.de

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