
Hundesteuer-Vergleich: Wo steht Langenfeld in NRW? – Ist das noch zeitgemäß?
Steuerzahlerbund fordert Abschaffung: 'Bürger werden zur Kasse gebeten – Kein Beitrag zur Sicherung der Finanzen'
Wie nahezu alle Städte in Deutschland erhebt auch die Stadt Langenfeld eine Hundesteuer. Da aber nicht alle Frauchen und Herrchen ihrer Pflicht zur Anmeldung ihrer Fellnasen nachkommen, wird ab Mittwoch, 21. August 2024, die Firma Springer Kommunale Dienste alle Haushalte in Langenfeld aufsuchen. Sie dürfen die Wohnungen und Häuser zwar nicht betreten. Werden jedoch nicht gemeldete Hunde festgestellt, „haben die betroffenen Hundehaltenden mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung sowie einem zusätzlichen Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro zu rechnen“, erklärt das Langenfelder Rathaus. Wir haben berichtet.
Der Bund der Steuerzahler NRW moniert schon lange, dass die Hundesteuer "an sich" "nicht mehr zeitgemäß" sei.
Dazu wurden auch in diesem Jahr die Festsetzungen der Hundesteuer in allen 396 Städten und Gemeinden des Landes gelistet und verglichen. Wo steht Langenfeld dabei?
Die Posthornstadt reiht sich mit 110 Euro für den ersten Hund (und 950 Euro für den ersten "gefährlichen" Hund) bei den Kommunen mit relativ hohen Sätzen ein.
Noch wesentlich höher sind die Sätze allerdings in Hilden, Aachen, Alfter, Bedburg, Bergisch Gladbach, Bottrop, Dinslaken, Haan, Hattingen, Hennef, Kreuzau, Lüdenscheid, Moers. Münster, Niederkassel, Selm, Troisdorf und Willich mit aktuell 120 Euro für den „ersten Hund“.
Spitzenreiter sind jedoch Hagen (180 Euro), Bochum und Wülfrath (je 168 Euro), Bonn (162 Euro), Mülheim und Wuppertal (je 160 Euro), Dortmund, Essen, Köln und Oberhausen (je 156 Euro), Herne (152 Euro), Solingen (151,2 Euro), Schwelm (150 Euro), Bielefeld (144 Euro), Mönchengladbach und Witten (je 138 Euro), Bergheim, Duisburg, Erkrath, Gladbeck und Remscheid (je 132), Mettmann (130 Euro), Gelsenkirchen (129 Euro) und Herdecke (125 Euro).
Am wenigsten zahlen die Herrchen und Frauchen in Verl – lediglich 24,60 Euro. Und beispielsweise Menschen in Hörstel und Velen (je 36 Euro), Blomberg (37 Euro), Harsewinkel und Preußisch Oldendorf (je 40 Euro), Gronau, Heiden und Rödinghausen (je 42 Euro) sowie Wettringen und Beelen (je 43 Euro). In Ahlen darf der erste Hund sogar „kostenlos“ gehalten werden.
Überhaupt fällt auf, dass lediglich knapp 90 der 396 Kommunen über 100 Euro von ihren Bürgerinnen und Bürgern nehmen.
„Keine Gegenleistung, weil Hundesteuer nicht zweckgebunden ist“
Für den Steuerzahlerbund steht fest „Hiermit setzt sich der Trend fort, die Bürger immer stärker zur Kasse zu bitten. Eine Gegenleistung darf man aber nicht erwarten, da die Hundesteuer nicht zweckgebunden ist und somit frei verwendet werden kann.“
Der Verband zweifelt daran, dass „der Verwaltungsaufwand, die Steuern einzutreiben, gedeckt wird.“ Diese Bagatellsteuer leistet nach Ansicht der Organisation "keinen nennenswerten Beitrag zur Sicherung der Kommunalfinanzen.“ Deshalb fordert der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen eine Abschaffung der Abgabe.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: Pixabay / Montage: anzeiger24.de
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