Großbrand in Monheim: Dringende Sicherheitsempfehlungen an die Bevölkerung

08.08.2025

Salzsäure und Rußniederschlag – wie hoch ist die Luftbelastung?

Auch am Freitagmorgen, 8. August 2025, sind die Feuerwehrkräfte in Monheim noch mit den Nachlöscharbeiten an der Niederstraße beschäftigt. Am Donnerstagnachmittag war dort eine Verpackungsfabrik in Brand geraten. Derweil teilt die Stadt neue Erkenntnisse zur Luftbelastung mit und gibt Sicherheitshinweise an die Bevölkerung heraus.

 

Was ist passiert?

Die Feuerwehr war seit etwa 16 Uhr mit rund 170 Einsatzkräften vor Ort und wurde durch überörtliche Kräfte der Feuerwehren aus Haan, Hilden, Ratingen, Langenfeld und Mettmann sowie durch das DRK Langenfeld und einem Fachberater des THW unterstützt.
Eine Rauchwolke zog in Richtung Baumberg und Langenfeld hinweg. Aufgrund der Witterungsbedingungen stieg sie sehr hoch, so dass mit einem "möglichen Rußniederschlag erst in größerer Entfernung zu rechnen" sei, hieß es noch am Donnerstagabend.

 

Spielplätze gesperrt, gesundheitsschädliche Dämpfe und Vorsorgemaßnahmen

Zwar habe sich die Rauchentwicklung ist inzwischen „deutlich reduziert".

Dennoch: „Bei dem im direkten Umfeld des Brandorts im Außenbereich gemessenen Schadstoff handelt es sich um Salzsäure, die häufig als Brandfolgeprodukt entsteht, wenn chlorhaltige Materialien wie PVC verbrennen“, erklärte die Stadt Monheim. „Die gesundheitsschädlichen Dämpfe entstehen dann in Verbindung mit den eingesetzten Löschmitteln wie Schaum und Wasser.“

 

Konkrete Messwerte zur möglichen Belastung mit Rußpartikeln sollen laut Landesumweltamt bis spätestens am Mittwoch vorliegen.

 

Die Stadt ließ daher „aus vorsorglichen Gründen“ die Spielplätze nordöstlich der Niederstraße sperren, bis vom Landesumweltamt konkrete Messerwerte zum Rußniederschlag vorliegen. Das vorläufige Betretungsverbot gilt auch für die Außenflächen von Kitas und Schulen, nicht aber für die Innenräume. Eine Betreuung findet also statt.

 

Karte-Monheim-Brand-Sperrung-spielpl

Karte: Stadt Monheim 

 

Was kann und soll die Bevölkerng tun?

Das Landesumweltamt (LANUK), die Bezirksregierung Düsseldorf und der Kreis Mettmann haben folgende vorsorgliche Maßnahmenempfehlungen an die Bevölkerung in Monheim und Umgebung herausgegeben:

  • Im direkten Nahbereich (Niederstraße, Schwalbenstraße, Heinrich-Späth-Straße) kein selbst angebautes Obst oder Gemüse verzehren, bis die Laborergebnisse vorliegen.
  • Poolwasser austauschen, Gartenmöbel und Spielzeug gründlich reinigen – dabei Handschuhe und FFP2-Maske tragen.
  • Draußen getrocknete Wäsche erneut waschen.
  • Draußen geparkte Fahrzeuge in Waschanlagen reinigen.
  • Stark verunreinigten Rasen mit Maske und Handschuhen mähen und im Restmüll entsorgen.
  • Kontaminierten Sand oberflächlich abtragen und entsorgen.
  • Im erweiterten Umkreis von bis zu 15 Kilometern Sichtprüfung auf Ruß oder Brandpartikel

 

Auch die Nachbarkommunen ergreifen Sicherheitsmaßnahmen. So erklärt beispielsweise die Stadt Hilden: "Die Kinder- und Jugendbetreuungseinrichtungen in Hilden sind bereits informiert. Die Hildener Spielplätze werden aktuell überprüft. Sofern großflächig keine schwarzen Rußpartikel zu entdecken sind, ist davon auszugehen, dass keine Kontamination vorliegt." 

 

Im Hotel Zum Vater Rhein waren über Nacht 15 Personen aus dem Bereich Niederstraße untergebracht worden, die wegen der anhaltenden Rauchentwicklung nicht zurück in ihre Wohnungen zurückkonnten.

 

Quelle: Stadt Monheim / ts
bearb. KA
Fotos: anzeiger24.de/MM

 

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