
A 59: Tempo 60 sorgt für Ärger – aber die Fahrbahn ist marode
10.02.2025Hier wird noch länger kein Ende in Sicht sein
Der Facebook Post auf der Seite DeinLangenfeld zu der anhaltenden Temporeduzierung auf 60 km/h auf der A 59 zwischen dem Dreieck Düsseldorf-Süd und der Anschlussstelle Monheim (in beiden Fahrtrichtungen) hat zu einer lebhaften Diskussion geführt. Viele User*innen haben erklärt, dass es auf Grund von Drängeleien und waghalsigen Überholmanövern auf der zirka zwölf Kilometer langen Strecke kaum möglich sei, sich hier an diese niedrige Geschwindigkeit zu halten. Kommentare wie dieser waren keine Seltenheit: „Wenn man mit 60 fährt, fühlt man sich in Gefahr. Weil die LKW sehr nah auffahren und dann überholen. Es würden sich bestimmt mehr dran halten, wenn man 80 fahren dürfte und ein absolutes Überholverbot für LKW da wäre.“
Zustand der Strecke als sehr schlecht eingestuft
Doch das ist erst der Anfang, wie eine Pressenachfrage bei der Autobahn GmbH des Bundes zeigt. Sebastian Bauer von der Stabsstelle Kommunikation erklärt nochmal deutlich, dass die verbauten Betonplatten aus den 1970er Jahren „eine wachsende Anzahl von Schäden“ aufweisen. Der Zustand der Strecke wird als sehr schlecht eingestuft. Weil die gebrochenen Platten ein Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmenden darstellen, werden schnellstmöglich innerhalb kürzerer Vollsperrungen die Schadensstellen ausgetauscht. „Konkret bedeutet das, es werden hier nur die gebrochenen Betonplatten ausgebaut und die große und tiefe Lücke in der Fahrbahn schichtweise mit Asphalt verfüllt. Diese Maßnahmen finden bei Erfordernis reaktiv mit allen einsetzbaren Ressourcen statt.“ Daher kann es also immer wieder zu kurzfristigen Vollsperrungen einzelner Streckenabschnitte der A 59 in beiden Fahrtrichtungen kommen.
Mit Tempo 60 die Schadensentwicklung verlangsamen
Da die Schadensfälle weiter zunehmen werden und somit jederzeit die Gefahr bestehe, dass es zu neuen Schäden an der Fahrbahn kommt, ist die Geschwindigkeitsreduzierung auf 60 km/h in Verbindung mit den gegebenen Warnhinweisen sozusagen ein Sicherheitspuffer. Eine vorausschauende Fahrweise gebe allen Verkehrsteilnehmer*innen die Möglichkeit, auf evtl. neu entstandene Schäden angemessen zu reagieren. Wann diese auftreten, ist unklar. Zusätzlich soll durch die Geschwindigkeitsreduktion auch die Infrastruktur geschützt werden, unterstreicht Sebastian Bauer: „Die Drosselung der Höchstgeschwindigkeit reduziert die Schläge der Reifen auf die Fahrbahn bei den vorhandenen Unebenheiten (Stichwort: dynamische Achslasten) erheblich, insbesondere ist dies bei den hohen Achslasten des Schwerverkehrs relevant. So vermindert eine möglichst niedrige und harmonisierte Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmenden die Belastung für die Autobahn. Dies soll helfen, die fortschreitende Schadensentwicklung zu verlangsamen.“
Grundhafte Sanierung der A 59 angestrebt
„Zur grundsätzlichen Verbesserung der Situation auf der A 59 in diesem Bereich werden zurzeit Maßnahmen abgestimmt für eine vorgezogene vollständige Erneuerung zunächst einer Richtungsfahrbahn. Die Arbeiten hierzu sollen noch in 2025 beginnen“, betont Sebastian Bauer und ergänzt: „Parallel zu dieser Maßnahme und den unplanmäßigen Notmaßnahmen erfolgt weiter die Vorbereitung einer grundhaften Sanierung der A 59. Die Planungen dieser grundhaften Sanierung laufen seit Längerem und sind weit fortgeschritten.“
Die Schadensentwicklung auf der Strecke werde weiterhin genau beobachtet: „Oberstes Ziel ist dabei, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten und den Verkehr auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Düsseldorf und Leverkusen aufrecht zu erhalten“, untermalt Sebastian Bauer und muss zum Schluss dennoch diesen sauren Drops verteilen: „Leider kann weiterhin eine dauerhafte Vollsperrung der A 59 nicht ausgeschlossen werden.“
Bericht/Foto Verkehrszeichen: Bettina Lyko, Bild Autobahn KI erzeugt mit Adobe