Wenn Karneval heiser macht

Logopädin gibt Tipps für die Pflege der Stimme in der Fünften Jahreszeit

Der Höhepunkt der Session steht bevor. Unermüdliche Jecken können dann von Weiberfastnacht bis Veilchendienstag theoretisch unentwegt tanzen, singen und schunkeln. Doch zuviel danvon kann eine unerwünschte Nebenwirkung haben: Plötzlich versagt die Stimme. Was tun, damit der Spaß nicht im Halse stecken bleibt?

 

„Unsere Stimme braucht ähnlich viel Pflege wie unsere Haut,“, sagt Britta Münzer, diplomierte Sprachheilpädagogin und selbst aktive Karnevalistin. Die „tollen Tage“ stellen die Stimme auf eine große Belastungsprobe. Lautes Singen, Zigarettenrauch und kalte Getränke strapazieren die empfindlichen Schleimhäute im Kehlkopf. Das Ergebnis: Stimmung ohne Stimme.

Die Expertin rät allen Jecken, auf keinen Fall zu flüstern, das macht es nur noch schlimmer. Besser durch die Nase atmen und entspannt leise sprechen.

Wer auf die Bühne geht, sollte mehrere Stunden vor dem Auftritt schon viel Flüssigkeit zu sich nehmen: „Ein Glas heißes Wasser oder Birnensaft ölt die Stimme!“

Wenn die Heiserkeit auch nach Karneval anhält, sollte man einen HNO-Arzt aufsuchen, rät Britta Münzer. Dieser überprüft, ob Stimmbandpolypen oder Stimmbandknötchen oder einfach nur eine Erkältung vorliegt.
Falls weiterhin eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, ein veränderter Stimmklang oder eine andere Stimmstörung vorliegt, empfiehlt sich ein Anamnesegespräch in einer logopädischen Praxis. In der Therapie geht es darum, wie man durch die richtige Atmung, Körperhaltung und Aussprache den Stimmklang und die Stimmfunktion wieder herstellen kann. Die Stimme soll im Alltag geschont wird und nicht weiter belastet werden.
Britta Münzer leitet die Primalog GmbH, eine Praxis für Logopädie und Ergotherapie in Düsseldorf, Neuss, Meerbusch, Hilden und Viersen.

Foto: Thorsten Faltin