Warum eigentlich 50?

13.10.2020

Wer hat warum den Inzidenzwert für die Corona-Alarmstufen festgelegt?

Also nochmal zum mitschreiben: Bei einem "Inzidenzwert" von 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner muss eine Kommune, eine Gemeinde, ein Kreis einschränkende Maßnahmen anordnen (wohlgemerkt: es geht um bekannt gewordene Infizierte, es gibt ja schließlich auch eine Dunkelziffer von womöglich Neuinfizierten ohne Symptome und Test). 

 

50 von 100.000 - das klingt ja zunächst nicht viel. Aber die Auswirkungen für Betroffene (Kneipenwirte, Kulturveranstalter, Selbstständige etc.) sind gravierend.

 

Womit also ist dieser Wert begründet? 

Wir haben beim Land NRW einmal nachgefragt. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat uns geantwortet:

 

Wer hat den Inzidenzwert von 50 (Infizierten/100.000 EW innerhalb von 7 Tagen) festgelegt?

Bund und Länder haben am 6. Mai 2020 einen Mechanismus vereinbart, der eine sofortige und wirkungsvolle Reaktion auf eine regionale Dynamik erlaubt: Die Länder stellen sicher, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten spätestens mit kumulativ mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 7 Tage sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept unter Einbeziehung der zuständigen Landesbehörde umgesetzt wird.

 

Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage basiert diese Festlegung?

Grund für diese Festlegung ist, dass diese Zahl als obere Grenze eingeschätzt wird, von der an die Kapazitäten von Gesundheitsbehörden zur Kontaktnachverfolgung problematisch werden könnte.

 

Nach unserer Wahrnehmung werden bei Presseveröffentlichungen (nicht nur vom Land, sondern auch Bund, RKI, Städte, Kreise etc.) meistens nur die Zahlen der Infizierten benannt, nicht oder selten aber die Zahlen der tatsächlich an Covid 19-Erkrankten und/oder Patienten in Behandlung. Wieso sind die Zahlen der Infizierten für das Land NRW ausschlaggebender als die Erkrankten, Patienten und Genesungen?

Für die Einschätzung der aktuellen Lage bezieht das Gesundheitsministerium unterschiedliche statistische Kennzahlen mit ein, u.a. Fallzahlen, Anteil schwerer, klinisch kritischer und tödlicher Verläufe sowie die Ressourcenbelastung des Gesundheitssystems. Daneben ist es der Landesregierung in der aktuellen Situation ein wichtiges Anliegen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Nordrhein-Westfalen Informationen über die Infektionslage leicht zugänglich zur Verfügung zu stellen. Dafür werden auf unterschiedlichen Plattformen des Landes Informationen in anschaulicher Weise bereitgestellt, z.B. unter www.giscloud.nrw.de/corona-dashboard.html oder der Seite des Landeszentrums für Gesundheit (LZG). Auf den beiden genannten Plattformen wird – wie von Ihnen angesprochen – neben den Fallzahlen ebenfalls die Anzahl der Genesenen sowie der aktiven Fälle aufgeführt.

 

Bericht: A.Kaemmerer
Foto: Gerd Altmann/Pixbay


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Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……

 


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