Über 17 Mio. Apps sind downgeloadet – aber nur 2.100 Infizierte registriert

Immer mehr Menschen laden sich die Corona-Warn-App auf ihr Handy, aber so richtig nützlich ist die App noch nicht. Der Grund: seit dem Start der App am 17. Juni haben sich rund 50.000 Menschen infiziert. Aber nur 2.100 haben sich anschließend auch in der Warn-App registriert. Das ist ein extrem schlechtes Ergebnis.

 Titelfoto: iXimus/Pixabay 

Dank „übertriebenem“ Datenschutz tappt das RKI im Dunklen 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlich täglich die aktuellen Zahlen der Corona App. Aber mehr als die Anzahl der Downloads und Teletans (das ist sinngemäß die Anzahl der registrierten Erkrankten) werden nicht gespeichert.

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Foto: Markus Winkler/Pixabay

Das RKI weiß nicht, wo die Apps runtergeladen worden sind

Das RKI weiß nicht, wo, also in welchen Bundesländern oder Städten, die App bislang downgeloadet worden ist. Wären alle App nur in Bayern geladen worden, hätten sie ja für den Rest der Republik keinen Sinn. Aufgrund dieses Nichtwissens kann auch keine „Aufforderung“ an die Bevölkerung erfolgen, ladet euch z.B. in Gütersloh die App runter, damit ihr schnell erkennen könnt, ob ihr problematische Kontakte im Tönnies Umfeld gehabt habt

 

Das RKI weiß nicht, wie viele Erkrankte sich auch tatsächlich in der App registrieren

Jeder Erkrankte hat die Möglichkeit, dies in der App mittels einer Teletan einzupflegen. Der Sinn der Corona-Warn-App besteht nun darin, dass es ein Match des Erkrankten mit allen anderen Nutzern der App im Hinblick darauf erfolgt, ob in den letzten Tagen eine Begegnung stattgefunden hat. Falls ja, erfolgt eine Warnung. Aktuell sind rund 2.000 solcher Teletans ausgegeben worden. Allerdings obliegt es den Infizierten, ihren Erkranktenstatus nun auch in die Warn-App einstellen. Ob das geschieht, wird indes nicht vom RKI nachgehalten. 2.000 Teletans bedeuten also nicht automatisch auch gleich 2.000 Warn-App-Meldungen.

 

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Symbolgrafik: Mediamodifier/Pixabay

 

Das RKI weiß nicht, wie viele User gewarnt worden sind

Hat sich ein Erkrankter mittels Teletan on der App registriert, wird dies automatisch allen Nutzern der App mitgeteilt, die mit dem Erkrankten in den vergangenen Tagen in Kontakt waren. Diese User können sich dann an Ärzte oder Gesundheitsämter wenden. Ob und wenn ja in wie vielen Fällen solche Warnungen an User ausgespielt worden sind oder werden, ist dem RKI nicht bekannt.

 

Fazit: das RKI hat keine Kontrolle über einen möglichen Erfolg der Warn-App

Es ist absolut unverständlich, woran die Erhebung der vorgenannten Daten scheitert. Der Datenschutz kann es nicht sein. Zu registrieren, dass sich ein User die App in Hilden heruntergeladen hat ohne dabei auch die Daten des Users abzuspeichern hat doch mit Datenschutz nichts zu tun? Ein Abgleich, welche Teletan benutzt worden ist, kann ebenfalls anonym erfolgen. Und gleiches gilt für Warnungen im Fall von Risikobegegnungen.


Das ist zu wenig für die 20 Millionen teure App. Bitte schnell – kostenlos – nachbessern!

 

Und immer dran denken: mit AHA bleiben wir gesund!