Utopie durch die VR-Brille: Nur noch Insekten essen?

Neue interaktive Seherfahrung: Ausstellung "Power Plants" im Kunstraum

"In absehbarer Zukunft zwingen Naturkatastrophen und Ressourcenknappheit unsere Gesellschaft zum Verzehr von Insekten. Hochwertige Proteine und ungesättigte Fettsäuren machen sie zum idealen Hauptnahrungsmittel – und besondere Molekülverbindungen garantieren neue Antibiotika-Medikamente". Das ist die Vision der irritierenden Werkschau „Power Plants“, die in Hilden gezeigt wird. Das Berliner Kollektiv kennedy+swan (Bianca Kennedy und Felix Kraus) präsentiert im Kunstraum Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64, animierte Video- und Virtual Reality-Arbeiten über eine besondere Zukunftsvision. 

 

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Die Ausstellung kann bis zum 12. Dezember 2021 dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstag, sonn- und feiertags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Natürlich unter den geltenden Vorschriften der Corona-Schutzverordnung. 

 

Auseinandersetzung mit der Zukunft: Neue Denkräume 

Die Besucher*innen der Ausstellung erwartet eine neue interaktive Seherfahrung. Hauptthema dieser utopischen Szenarien: Die Zukunft der Evolution und ihre Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen und eine Verschmelzung von Menschen, Tieren und Pflanzen, bzw. eine Lösung für den Welthunger durch den Verzehr von Insekten

"Wir wollen die Kultur neu denken – über Insekten", sagt Felix Kraus. Käfer sollen so "einen neuen Stellenwert" in unserem Lebensraum bekommen. 

 

Allerdings kommt es zu dem gleichen Problem, das wir heute bereits mit Schweinen, Rindern, Hühnern etc. haben: Sie wollen nicht vom Menschen gegessen werden – dann wollen es Insekten auch nicht. 

 

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Dies macht eine virtuelle Reise deutlich: Die Betrachter*innen schlüpfen mit der Virtual-Reality-Brille in den Kopf der Insekten und erleben das Heilsversprechen von der anderen Seite: Klaffende Menschenmünder und überfüllte Zuchtstationen. Daher setzen sich die Insekten für den Verzehr von Walfischen ein. Wieso sollte ein einzelner Wal mehr wert sein als eine Milliarde freundlicher Käfer?

 

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Bianca Kennedy und Felix Kraus (außen) haben eine Animation erstellt, von der sich Dr. Sandra Abend vom Kulturamt Hilden höchst beeindruckt in den Bann ziehen lässt.
Foto: anzeiger24.de

 

Ihre Zukunftsvisionen transportiert das Duo in 3D-Animationen, Zeichnungen, Modellen und Rauminstallationen. 

Unterschätzt die Menschheit die Natur? Sollten wir mehr auf Flora und Fauna hören? Inwiefern sind Pflanzen intelligenter als Menschen? Diese Fragen thematisiert auch die Augmented-Reality-Arbeit „A Closed Mouth Gathers No Feet“.

 

Die zehnteilige Aquarell-Serie spielt mit dem Gedanken einer globalen Ernährungsumstellung. Durch Augmented Reality-Inhalte werden die Arbeiten um eine zeitliche Ebene erweitert. Das bedeutet: Die Besucher*innen erhalten ein spezielles Smartphone. Wird dieses vor eines der Bilder gehalten, erscheinen auf dem Display "lebendige" Animationen und interaktive Elemente. Da schwirren Heuschrecken oder Wale plötzlich auf dem Screen hin und her. Oder man erlebt eine Rundum-Fahrt durch einen abgenutzten Schweinestall.

 

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Dr. Sandra Abend zeigt, wie die Animationen auf dem Smartphone "lebendig" werden. 
Foto: anzeiger24.de

 

Und wie halten es die Künstler selber mit dem Verzehr von Insekten? Felix Kraus hat es schonmal probiert: "Schmeckt sehr crunchy. Aber leider sind gute Produkte nur schwer zu bekommen."  

 

Über die Künstler

kennedy+swan (gegründet 2013) umfasst die kollaborativen Arbeiten der Künstler*innen Bianca Kennedy und Swan Collective. Zusammen schaffen sie Video- und Virtual Reality-Arbeiten, die sich mit der Zukunft der Evolution und deren Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen beschäftigen.

 


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Beide studierten an der Akademie der Bildenden Künste in München und der Athens School of Fine Art und erhielten das Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, u. a. auf der Lyon Biennale, im CCBB Rio de Janeiro, im Museum der bildenden Künste in Leipzig, beim LOOP Festival Barcelona und beim Sundance Film Festival. Sie leben und arbeiten in Berlin.

 

Bericht: Achim Kaemmerer / Quelle: PR-Agentur Jörg Schwarz

Titelfoto: Bert Spangemacher/kennedy+swan

 


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