Mehr Maschinen statt Muskelkraft in der Industrie: Klischee vom Jobkiller verrostet?

24.06.2025

Neue Umfrage: Roboter sind keine Gegner – sondern übernehmen ungeliebte Arbeiten

Lange Zeit galten Industrieroboter und automatisierte Systeme als Jobkiller, doch diese Meinung scheint sich zu wandeln: Laut dem aktuellen automatica Trendindex 2025 befürwortet eine große Mehrheit der Befragten den Einsatz von Robotik in der Arbeitswelt.

 

Sind Roboter die Antwort auf den Fachkräftemangel?

Jeweils 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland, Japan, China, USA und Großbritannien wurden interviewt. Dreiviertel von ihnen ist überzeugt: Roboter sichern die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie, heißt es in dem Ergebnis. Sie könnten helfen, den seit Jahren wachsenden Fachkräftemangel abzufedern und dabei die Produktion im eigenen Land zu halten. Viele wünschen sich außerdem, dass Maschinen gefährliche, gesundheitsschädliche oder monotone Tätigkeiten übernehmen – Tätigkeiten, die bislang oft mit hohen Belastungen für Menschen verbunden sind.

 

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85 Prozent meinen, dass automatisierte Systeme das Verletzungsrisiko senken. 84 Prozent sehen einen Nutzen im Umgang mit kritischen Materialien. Und sogar 70 Prozent erwarten, dass Roboter älteren Beschäftigten einen längeren Verbleib im Beruf ermöglichen könnten.

 

Doch ein entscheidender Hinweis bleibt: Die Befragung wurde im Auftrag der automatica durchgeführt, einer der weltweit führenden Fachmessen für intelligente Automation und Robotik, die vom 24. bis 27. Juni 2025 in München stattfindet. Kritiker könnten darin einen Interessenskonflikt sehen, auch wenn die Befragung repräsentativ angelegt war.

 

Internationale Konkurrenz macht Druck

Der Bedarf an neuen Lösungen ist real: China hat Deutschland bei der Roboterdichte inzwischen überholt – mit 470 Robotern pro 10.000 Industriearbeitern.

Deutschland liegt laut International Federation of Robotics mit 429 Einheiten nur noch auf Rang 4, hinter Japan. Für eine Industrienation wie Deutschland ist das ein deutliches Alarmsignal.

 

Industrie-Robotik wird einfacher und zugänglicher

Genau hier setzt die automatica 2025 an. Dr. Dietmar Ley, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation, betont: „Der Einstieg in die Industrie-Robotik ist für Unternehmen einfacher als je zuvor. Roboter machen rasante technologische Fortschritte in puncto Usability und werden in naher Zukunft genauso einfach zu bedienen und einzurichten sein wie Smartphones und Co.“

 

Auf der Fachmesse automatica zeigen rund 750 Aussteller aus 40 Ländern ihre Lösungen – viele davon speziell für den Mittelstand konzipiert.

 

Quelle: automatica

Bearb. KA

 

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