Das lukrative Geschäft mit den Schnelltests

Seit Anfang März zahlt der Staat die kostenlosen Schnelltests, die jeder Bürger, im Bedarfsfall sogar täglich, in Anspruch nehmen kann. Die Betreiber bekommen pro Test 12 Euro. Materialkosten werden separat mit 6 Euro erstattet, und bei der Eröffnung eines Centers gibt es auch noch eine Startpauschale.

Wenn so viel Geld im Spiel ist, lockt das nicht nur im Gesundheitsbereich Tätige, sondern auch fachfremde Interessierte an. So wird das Geschäft mit dem Stäbchen in zahlreichen Städten auch schon in Restaurants und Kneipen betrieben.

 

Eigentlich kann jeder ein Testzentrum eröffnen

Der Staat hat die Hürden für die Betreiber von Testzentren bewusst niedrig gehalten, um möglichst schnell ein flächendeckendes Angebote für Bürger machen zu können. Eine kurze Schulung, geeignete Räume und sichere Testabläufe sind für eine Genehmigung durch die Gesundheitsbehörden ausreichend.

Qualitätskontrollen? Eher selten!

Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist es letztendlich ja auch nicht so schwierig, einen Stäbchentest durchzuführen.

 

5 Millionen Euro für 400.000 Test alleine im Kreis Mettmann

Bis zum 12. Mai 2021 wurden rund 400.000 Test alleine im Kreis Mettmann durchgeführt und mit fast 5 Millionen Euro vergütet. Sach- und Startkosten sind da noch gar nicht eingerechnet.

An dem „Topf“ hängen in Haan zehn, in Hilden elf, in Langenfeld neun und in Monheim acht Schnelltest-Zentren.

Im gesamten Kreis gibt es derzeit 130 Teststationen (Beispielfoto vom Coronapoint auf dem Ellen Wiederhold-Platz in Hilden). Im Schnitt hat damit jede Station fast 40.000 Euro kassiert.

Tatsächlich dürften die Einnahmen der eigentlichen Teststationen aber deutlich höher liegen, weil unter den 130 vom Kreis aufgeführten Teststationen auch Einrichtungen wie z.B. Arztpraxen sind, in denen die Tests nur nebenbei mitlaufen.

 

Wie lange hält das "lukrative Geschäft" noch an...?

Die Tests werden uns noch einige Zeit begleiten. Denn selbst wenn die Inzidenz eines Tages wieder unter 100 sinken wird, so wird für Ungeimpfte und Nicht-Genesene im Alltag weiterhin ein Negativ-Test notwendig sein. Das hat die Landesregierung in dieser Woche bekannt gegeben.

 

Doch sollte es mit dem Impftempo so weiter gehen, werden zukünftig weniger Test erforderlich sein.

Hinzu kommt, jedenfalls aktuell, dass noch weitere Testzentren entstehen. Das alles wird zukünftig dazu führen, dass aufgrund der Schwemme von Anbietern die Einnahmen für die einzelnen Unternehmen sinken.

Und damit auch die vom Steuerzahler letztlich zu tragenden Kosten.

 

Bericht: Walter Thomas

 

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