Hildener Mittelstand ist wie ein Tausendfüßler

Neujahrsempfang des Industrievereins

Die Hildener Wirtschaft steht verhältnismäßig gut und solide da. Das stellte der Industrieverein bei seinem Neujahrsempfang am 24. Januar im Hotel am Stadtpark fest. Allerdings: die Zeiten sind unsicher, so der Vorsitzende Michael Kleinbongartz. Er kritisierte unter anderem die „lustlose“ GroKo, die Einfuhrzölle von US-Präsident Donald Trump, die Haltung der italienischen Regierung gegenüber der EU, die drohenden Diesel-Fahrverbote, den ungeregelten Brexit und das „wirtschaftsfeindliche Klima“, das sich unter anderem bei der Diskussion um den Hambacher Forst gezeigt habe. „Es gab eine Internet-Umfrage zur Abschaffung der Sommerzeit“, berichtete Kleinbongartz. „Wenn das kommt, haben wir in Europa einen Flickenteppich mit verschiedenen Zeiten.“ Das könnte beispielsweise die Logistik bei Paketzustellungen durcheinander bringen: „Die EU sollte eigentlich grenzenlos sein. Statt dessen wird alles wilder.“
Die Hildener Unternehmer blicken positiv in die Zukunft, allerdings müssten die Rahmenbedingungen besser werden: „Wenn unser Wohlstand 'wegregiert' wird, bekommen wir große Probleme“, so Kleinbongartz.

Kai Kröger von der Wirtschaftsförderung sieht den Hildener Mittelstand als „Tausendfüßler“: „Wenn nur ein Stiefel verloren geht, steht er trotzdem stabil.“ Dennoch müsse dieser „Tausendfüßler“ weiterhin gestärkt werden: „Gemeinsam müssen wir ein Wohlfühl-Klima schaffen.“ Die Wirtschaftsförderung Hilden setzt daher auf den „Dialog mit den Unternehmern“.

Bürgermeisterin Birgit Alkenings meinte: „Die Digitalisierung verändert unser Arbeitsleben und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.“ Und in der Welt werden immer mehr Diktatoren gewählt. Das mache sich bemerkbar: „Es entsteht Unruhe in der Bevölkerung.“
Von Hilden aber könne man „lernen“, so Alkenings: „Lokal können wir gemeinsam viele Probleme lösen. Wir schaffen mehr als andere Städte.“

 

Foto v.l.: Michael Kleinbongartz (Hildener Industrieverein), Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Bundestagsabgeordnete Michaela Noll und Kai Kröger (Wirtschaftsförderung Hilden).