Der Hingucker: Ein historisches U-Boot im Rhein

15.05.2023

U17 wird von Kiel nach Speyer transportiert

Für viele Schaulustige entlang des Rheins war es der Hingucker am Wochenende: Wann kann man schonmal ein Original U-Boot im Fluss erblicken?

 

Was war da los?

Die Technik-Museen Sinsheim Speyer haben ein ausgemustertes U-Boot der Deutschen Marine – die U17 – auf einer schwimmenden Plattform von Kiel aus durch den Nord-Ostsee-Kanal entlang der Nordseeküste nach Rotterdam und weiter durch NRW transportiert. Am Samstag war das historische Zeugnis u.a. vom Rheinufer in Köln, Leverkusen und Düsseldorf aus zu bestaunen.

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Am Montag und Dienstag, 15. und 16. Mai, führt der Weg weiter über Mainz und Mannheim.

Am Mittwoch, 17. Mai, soll es im Naturhafen Speyer ankommen. Dann werden ca. 100 Tonnen Batterien aus dem Boot ausgebaut und die Motoren fixiert, um das U-Boot leichter und drehbar zu machen.

Denn am Sonntag, 21. Mai, folgt der Straßen-Schwerlasttransport in Schrittgeschwindigkeit zum Technik Museum Sinsheim Speyer in Rheinland-Pfalz.

Ein Jahr lang soll dort das „gute Stück“ ausgestellt werden. Danach geht es den Rhein wieder zurück bis nach Mannheim und von dort aus in den Neckar.

 

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Was ist die U17?

„Das Unterseeboot der Klasse 206 A ist eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr)“, erklärt die Museumsleitung „Das U17 ist ein U-Boot der Klasse 206A, hat eine Länge von etwa 48 Metern, einen Tiefgang von 4,6 Metern und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen. Das Einsatzgebiet des U-Boots war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später nach der Umrüstung zur Klasse 206 Alpha dann auch im Mittelmeer.

U17 hat einen ganz besonderen Einsatz gefahren und war, gemeinsam mit U26, das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste U-Boot, das in den Hafen von Baltimore einlief, nachdem dort das letzte U-Boot im Jahr 1916 (U-Deutschland) ankerte.

Die Boote vom Typ 206 haben – so lange wie kein anderes U-Boot zuvor – fast 40 Jahre in der deutschen Marine gedient und nach so langer Zeit hätte es den Generationen an Besatzungsmitgliedern in der Seele wehgetan, wenn man diese nicht erhalten und der Nachwelt zugänglich gemacht hätte. Die aus ehemaligen Besatzungsmitgliedern bestehende 'U-Boot-Kameradschaft U17' wird sich später um den Erhalt des U-Boots als Exponat kümmern.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de