Chaos im Kreisgesundheitsamt: Das sagen die Grünen

03.10.2021

Für die Fraktion der Grünen im Kreistag antwortete uns die Fraktionsgeschäftsführerin Dr. Alexandra von der Heiden

 

Wie beurteilen Sie die Zustände im Kreisgesundheitsamt?

Seit mehr als eineinhalb Jahren sind Kreisverwaltung und Politik im Kreistag intensiv mit den Anforderungen der Corona-Pandemie und dem bestmöglichen Schutz der Bevölkerung befasst. Eine zentrale Rolle kommt hier den Kolleginnen und Kollegen im Kreisgesundheitsamt zu. Schnell haben Verwaltung und Politik auf die dynamischen Entwicklungen reagiert und aus vielen Fachbereichen Personal zur Pandemiebekämpfung in das Gesundheitsamt überführt. Zusätzlich setzt die Kreisverwaltung auch auf eine große Anzahl externer Kräfte.

Es liegt auf der Hand, dass hier in kurzer Zeit eine neue Infrastruktur und Arbeitsorganisation aufgebaut und die Kolleginnen und Kollegen unter dem Druck der Anforderungen in neue Aufgaben eingearbeitet werden mussten. Zwischenzeitlich hatte es auch einen Wechsel in der Amtsleitung gegeben. Zudem sind durch die pandemische Lage häufig und kurzfristig neue Entwicklungen und gesetzliche Vorgaben umzusetzen. Diese gelten nicht nur für die Kontaktverfolgung über das Gesundheitsamt, sondern auch für den Betrieb des Impfzentrums in Erkrath. In dieser Dynamik entstehen natürlich auch Probleme. Wir wissen, dass das Kreisgesundheitsamt alles tut, um schnell daraus zu lernen und Fehlerquellen umgehend abzustellen. Unser herzlicher Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren großen Einsatz unter sich häufig ändernden Bedingungen.


Welchen Anteil hat die Politik an diesen Zuständen? Wurde für ausreichend Personal/Ausstattung gesorgt? Inwiefern haben Politiker ihre Kontrollfunktion wahrgenommen?

Der Landrat und die Dezernenten berichten fortlaufend und im Detail in den Fachausschüssen des Kreistages über den Pandemieverlauf. So ist die Politik auf dem aktuellen Stand der Pandemiebekämpfung, hinterfragt Abläufe, bringt Vorschläge ein und unterstützt die Verwaltung. Neben den pandemiebedingt bereits erfolgten Personalaufstockungen im Gesundheitsamt ist schon angekündigt, dass im Rahmen des aktuell einzubringenden Doppelhaushaltes 2022/2023 im Personaletat ein deutlicher Zuwachs an weiteren Stellen im Gesundheitsamt beraten wird. Dazu wird die Verwaltung der Politik auf Grundlage einer eingehenden Analyse der Anforderungen und Abläufe einen fachlichen Vorschlag unterbreiten.


Was schlägt Ihre Fraktion vor, um den Zustand zu verbessern?

Wir unterstützen die bereits vorgesehene Organisationsuntersuchung im Kreisgesundheitsamt, um die personelle und technische Ausstattung, den Organisationsaufbau und die einzelnen Arbeitsabläufe zu vergleichen und bestmöglich auszurichten. So wollen wir einen dauerhaften Ausstattungs- und Schutzstandard für die Bevölkerung im Kreis auch zur Bewältigung künftiger Krisensituationen absichern. Dazu gehört auch unsere Unterstützung der mit dem kommenden Doppelhaushalt vorgesehenen Stellenausweitungen. Schließlich regen wir an, die Verzahnung mit dem Rettungs- und dem Katastrophenschutz sowie den Hilfsorganisationen auch mit den Erfahrungen der Corona-Pandemie kreisweit weiter auszubauen.


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