2017: Weiter so und besser werden

Industrieverein: Gute Aussichten beim Neujahrsempfang

Hilden steht wirtschaftlich gut da. Aber viele Unternehmer fühlen sich von der politischen Lage eingeschränkt und müssen sich immer mehr Herausforderungen stellen. Der Hildener Industrieverein blickt dennoch optimistisch in die Zukunft.

„2016 war ein gutes Jahr für den Hildener Industrieverein“, bilanzierte der Vorsitzende Michael Kleinbongartz beim Neujahrstreff im Hotel am Stadtpark: Die regelmäßige Stammtisch werde gut besucht. Der Unternehmertag im September war ein voller Erfolg. Für Flüchtlinge konnten die Mitglieder Praktikumsplätze einrichten. Und der Besuch des Betriebs Brüninghaus & Drissner habe gezeigt, wie sich ein Traditionsunternehmen zukunftsfähig aufstellen könne. Denn eins sei klar: Das digitale Zeitalter stellt die Unternehmen vor viele Herausforderungen.
Das wiederum führte Kleinbongartz zum kritischen Teil seiner Ansprache: Er bemängelte die mangelnde Infrastruktur im einst so starken Industrieland NRW. Das gelte nicht nur für Straßen und Brücken, sondern auch den Internet- und Breitbandausbau: „Da muss sich etwas ändern! Wir brauchen schnellere Strukturen.“

Positive Signale aus der Politik gewünscht
Die Politik nahm Kleinbongartz auch bei der Bildungspolitik in die Pflicht: die Ausbildung der Bachelors und Master sei zu sehr „auf Konsens getrimmt“, das helfe aber nicht gegen den Fachkräftemangel. Die Landesregierung belaste außerdem die Unternehmen mit Maßnahmen wie dem „Dienstleistungsmodernisierungsgesetz“, das eine Quotenregelung beinhaltet.
Mit Sorge blicke die Exportwirtschaft auch auf den neuen US-Präsidenten Trump: „Er gibt Europa und Deutschland auf!“ Grundsätzlich „versteht die Politik die Unternehmer nicht“, so Kleinbongartz. Daher sei es schwieriger geworden, im Ausland zu investieren. Unternehmer bräuchten positive Signale von der Politik.

Bürgermeisterin Alkenings: Hilden und Wirtschaft gut aufgestellt
Die sendete Bürgermeisterin Birgit Alkenings bei ihrem Neujahrsgruß aus: „Der Wirtschaft in Deutschland und insbesondere in Hilden geht es gut.“ Dies sei ein Ansporn, so weiter zu machen und noch besser zu werden: „Die Unternehmen haben die Herausforderungen gut gemeistert und blicken optimistisch in die Zukunft.“ Auch der Einzelhandel sei gut aufgestellt, und Alkenings versprach geheimnisvoll: „Da kommt noch was!“
Investoren loben laut Alkenings, dass die Genehmigungsverfahren in Hilden „unkomplizierter als in anderen Städten“ laufen. Zwar werde die Stadt die Gewerbesteuern ausdrücklich nicht erhöhen, aber auch nicht senken – wie es beispielsweise Monheim getan hat. Die Verwaltung lege eher Wert auf Nachhaltigkeit und die „weichen Faktoren“ wie eine gute Kinderbetreuung und Bildung sowie bezahlbaren Wohnraum.

Natürlich gibt es Probleme: der Stau auf den Autobahnen verlagere sich auf Bereiche wie die Berliner Straße. Am Hildener Kreuz wird demnächst die Autobahnbrücke saniert: „Ich befürchte das Schlimmste“, so Alkenings. Man könne die Probleme aber nicht nur „mit Beton“ lösen. Vielmehr brauche man ein „intelligentes digitales Verkehrsmanagement“.
Das Fazit der Bürgermeisterin: „Die Zukunft bleibt spannend!“

 

Foto: Werbefachmann Georg Schmitz-Weiss (l.) hielt einen Vortrag über Nutzungsrechte von Fotos. Michael Kleinbongartz vom Industrieverein (2.v.l. mit Vater Wolfgang, r.) und Bürgermeisterin Birgit Alkenings gaben ihren persönliche Ausblick auf 2017.