Trotz Pandemie: 2 Neuansiedlungen in Haan nutzen städtische Mietförderung

Hundeshop und Blumengeschäft schließen Lücke bei den Leerständen

Acht leer stehende Ladenlokale gibt es aktuell in der Haaner Innenstadt und auf der Bahnhofstraße, so Sonja Kunders auf Nachfrage von anzeiger24.de. Dabei hat die Stadt mit dem Mietzuschuss-Programm dem Thema Leerstandsmanagement in der Pandemie entgegen wirken wollen und es auch ein stückweit getan. Ab Sommer 2021 bis zum Jahresende konnten sich Unternehmen, die umsiedeln oder sich neu ansiedeln wollten, an die Stadtverwaltung wenden und bis 50 Prozent der Nettokaltmiete (maximal 1.000 Euro/Monat) für ein Jahr als Zuschuss mit Option auf Verlängerung erhalten. Plus maximal 2.500 Euro für Anschaffungskosten von Inventar und dergleichen. Diese Förderung richtete sich ausschließlich an inhabergeführte Betriebe und Existenzgründungen im Bereich Einzelhandel.

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Zwei Erfolgsgeschichten

Für „immerhin“ zwei Unternehmerinnen (beides Neugründungen) ist dieses Programm aufgegangen. Die Tierärztin Dr. Astrid Dahl hat neben ihrer Praxis in Haan bereits im November ein weiteres Geschäft eröffnet: Mit Upperdog an der Kaiserstraße 53 hat sie sich schwerpunktmäßig dem Thema einer artgerechten Ernährung der Vierbeiner gewidmet und bietet auch Accessoices an. „Ein echtes Herzenslust-Projekt“ das neue Geschäft parallel zu eröffnen, gesteht die Tierärtzin. Auch weil sie das alte Barth-Haus, in dem ihr neues Geschäft liegt, schon aus ihrer Kindheit kennt: „Als ich sah, dass es leer steht, habe ich mich gefragt, was ich da reinmache“, beschreibt sie ehrlich. Und da lag es nahe, ihr Tierfutter samt Zubehör anzubieten. Der Haaner Makler Marco Groppel (Experimmobilien) hat sie auf das Förderprogramm der Stadt aufmerksam gemacht. Die Wirtschaftsförderung hatte die Makler darauf hingewiesen, das Programm bei Neuanmietungen für die Ladenlokale publik zu machen, betont Marco Groppel. „Für das 1. Jahr wird die Miete zur Hälfte von der Stadt übernommen“, beschreibt Dr. Astrid Dahl. Und auch eine Anschluss-Förderung über weitere sechs Monate ist nach erfolgreichem Start möglich. Der Zuschuss der Stadt fließt an die neuen Ladenmieterinnen. 

 

Auch Anja Weiler ist froh über den Zuschuss. Sie eröffnet in den nächsten Tagen (voraussichtlich Anfang Februar 2022) auf der Bahnhofstraße 27 die Blumengalerie. Auf zirka 70 qm Verkaufsfläche wird sie künftig ihre eigene Chefin sein. Zuvor hat Anja Weiler 25 Jahre lang als angestellte Floristin gearbeitet. Von dem Mietzuschuss der Stadt hat sie „dank Facebook“ erfahren und sich gefragt. „Wenn nicht jetzt, wann dann!“ Im Dezember kam nach Prüfung ihrer Unterlagen seitens der Stadt (Businessplan, etc.) das OK für den Neustart. 

 

Die einzige Krux bei dem Verfahren war, dass die Mietverträge nicht vor der Vereinbarung mit der Stadt unterschrieben werden durften, berichten beide Frauen, die dennoch total begeistert von der Finanzspritze zum Neustart sind. 

 

Schade, dass nicht mehr Gründungen/Umsiedlungen durch dieses Instrument gepusht werden konnten.

 

Bericht/Foto: Bettina Lyko 


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