Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" am Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge: So können Leben gerettet werden

13.10.2023

Beispiele aus Nepal, Haiti und den Philippinen

Humanitäre Krisen treffen häufig Regionen, die sich vor den Folgen von Katastrophen nur schwer schützen können und werden zunehmend zu einer existenziellen Bedrohung für lokale Gemeinden oder ganze Länder. Zuletzt haben beispielsweise die Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien oder Afghanistan sowie die Fluten in Libyen gezeigt, wie stark die Menschen betroffen sind, die oftmals ohnehin bereits unter humanitärer Not leiden.

Daran erinnern die Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" am Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge am 13. Oktober 2023: "Solidarisches Handeln und die Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse können die Folgen effektiv lindern, bevor eine Katastrophe geschieht" (Beispielfoto oben: Klimaaktive Modelldörfer in Uganda).

 

Schneller handeln durch inklusive Katastrophenvorsorge

Die Integration der lokalen Bevölkerung entscheidet im Katastrophenfall über den Erfolg von Rettungsmaßnahmen wie Evakuierungen oder die rechtzeitige Warnung.

"Als Ersthelferinnen und -helfer müssen die Menschen vor Ort sich auch als erste mit den Gefahren auseinandersetzen", sagt Dr. Neysa Setiadi, Expertin für Katastrophenvorsorge im Bündnis "Aktion Deutschland Hilft": "Ihre Kapazitäten möchten wir ausbauen, da sie letztlich die gesamten Maßnahmen managen müssen. Das kann nur funktionieren, wenn die Arbeit mit ihnen zu jeder Zeit partnerschaftlich und partizipativ ist." 

 

Frühwarnung und Prävention: Gefahrenerkennung auf den Philippinen

Auf den Philippinen führen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Stürme oder Überschwemmungen immer wieder zu schweren Schäden und langfristigen Folgen. Die Inselgruppe entlang des sogenannten Pazifischen Feuerrings zählt zu den gefährdetsten Ländern weltweit. Das Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care ist gemeinsam mit lokalen Partnern in der Früherkennung aktiv.

 Katastrophenhilfe-Bonbon-Village-Philippinen

 

Helferinnen und Helfer bilden Personal aus, um über Funkgeräte oder via SMS flächendeckende Warnungen an die Bevölkerung herauszugeben. Bereits vor der Katastrophe lernen Erwachsene und Kinder in speziellen Trainings, welche Risiken in ihrer Region vorliegen und wie sie Vorbereitungen bei extremen Wetterlagen treffen können.

Lokale Katastrophenschutzteams werden darin geschult, im Notfall lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. All diese Maßnahmen sorgen im Katastrophenfall dafür, dass die Bevölkerung besser geschützt ist.

 

Ersthilfe nach der Katastrophe: Kapazitätsaufbau in den Bergregionen Nepals

Ebenso wichtig ist die Stärkung lokaler Kapazitäten. Beispiel Nepal: Viele Einheimische leben in Bergdörfern, die im Katastrophenfall nur schwer durch Hilfe von außen erreicht werden können. So müssen Dorfbewohner:innen tage- oder wochenlang warten, bis lebensnotwendige Rettungsmaßnahmen möglich sind.

Oft kommt die Hilfe für eine Bergung und Rettung von Menschen dann bereits zu spät. Im nepalesischen Distrikt Kapilvastu vermittelte TERRA TECH den Bewohner:innen gemeinsam mit lokalen Partnern Selbsthilfemechanismen, um erste Hilfe zu leisten. In enger Zusammenarbeit mit Gemeindevertretungen wurden 700 Personen zu lokalen Ersthelfer:innen ausgebildet. Ausgestattet mit den nötigen Kenntnissen sowie Erste-Hilfe-Sets oder Zeltplanen sind sie nun in der Lage, Menschen zu bergen oder Hilfsgüter zu verteilen. Ein eigenes Materiallager dient künftig dazu, lokale Strukturen besser zu organisieren und Kapazitäten auszubauen.

 

Nachhaltiger Wiederaufbau: Schutz vor Erdbeben in Haiti

In Haiti haben Erdbeben in der Vergangenheit immer wieder eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dabei mangelt es vielen Haushalten an Möglichkeiten, ihre Häuser krisenfest zu errichten. Finanzielle Hürden in einkommensschwachen Familien, aber auch ein Mangel an nötigem Fachwissen in nachhaltigen Bautechniken verstärken die Probleme vor Ort. Die Folge: Erst Jahre nach einer Katastrophe können die Menschen wieder ein sicheres Zuhause finden.

 Katastrophenhilfe-Inklusion-Haiti

 

Die Bündnisorganisation Habitat for Humanity bildete deshalb 120 lokale Maurer aus und sensibilisierte 400 Haushalte in der Region Pestel für widerstandsfähige Baumethoden. Lokale Gemeinden wurden so auch langfristig dazu befähigt, ihre zerstörten Häuser mit nachhaltigen Materialien katastrophensicher neu zu bauen.

 

Mehr Infos über die Hilfe der Bündnisorganisationen gibt es hier...

 

Quelle: Aktion Deutschland Hilft e.V.

 


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