
Badeverbot im Rhein: Düsseldorf macht ernst! Ziehen Städte wie Monheim und Leverkusen nach?
08.08.2025Nach mehreren tödlichen Badeunfällen setzt die Landeshauptstadt Düsseldorf ein generelles Badeverbot im Rhein auf ihrem Stadtgebiet um und wird Verstöße künftig mit Bußgeldern ahnden. Zuletzt ist vor einer Woche in dem Gewässer ein 19-jähriger Mann ertrunken.
Die Maßnahme zeigt schon erste Signalwirkung für andere Städte entlang des Rheins, die Situation bleibt jedoch komplex. Städte wie Neuss und Köln haben Medienberichten zu Folge bereits angekündigt haben, nachzuziehen: Wie sieht es in Monheim oder Leverkusen aus? Das wollten wir wissen und haben nachgefragt:
In Monheim steht das nicht zur Diskussion, lässt uns Tanja Bamme zu unserer Presseanfrage wissen: „Generell ist für die Sicherheit am Rhein die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zuständig. Das WSA legt fest, wo das Baden im Rhein verboten ist.“
Auch Leverkusen plant kein Badeverbot im Rhein, wie Erik Butterbrodt beschreibt: „Das Leverkusener Rheinufer bietet sich nicht so sehr zum Baden an, da es hier keine großen Strandabschnitte wie in Köln oder Düsseldorf gibt. Deshalb hat in den vergangenen Jahren am Leverkusener Rheinufer kein Badebetrieb analog zu Köln oder Düsseldorf stattgefunden und daher wird hier zurzeit auch keine Notwendigkeit gesehen, ein generelles Badeverbot einzurichten.“
Bisher war das Schwimmen im Rhein auch in Düsseldorf grundsätzlich erlaubt, wenn auch gefährlich. Lediglich ausgewählte Zonen – etwa in der Nähe von Häfen, Brücken oder Schleusen – unterlagen offiziellen Verboten. Das soll sich nun ändern. Eigentlich ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zuständig das umfassende Badeverbot für die gesamte 42,1 Kilometer lange Rhein-Strecke auf Düsseldorfer Gebiet zu verhängen. Doch jetzt wird Düsseldorf das Verbot in eigener Zuständigkeit umsetzen, gestützt auf eine aktuelle Bewertung des NRW-Innenministeriums.
Düsseldorf setzt neben dem geforderten Verbot auf eine Reihe flankierender Maßnahmen. Dazu gehören:
- Neue, dauerhaft installierte Warnschilder mit deutlich sichtbaren Piktogrammen,
- verstärkte Kontrollen durch Doppelstreifen von Polizei und Ordnungsdienst,
- eine Informationskampagne über Social Media, Plakatwerbung und Schulen,
- sowie eine engere Zusammenarbeit mit der DLRG.
Außerdem soll ein Bußgeld von mindestens 150 Euro für unerlaubtes Baden eingeführt werden.
Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht im Rhein kein Badegewässer. Laut Frankfurter Neue Presse zu einer DLRG Zwischenbilanz 2025 sind bundesweit bereits in diesem Jahr 236 Menschen ertrunken, 172 allein in Flüssen und Seen. Der Rhein gilt unter Experten als eines der gefährlichsten Binnengewässer Europas. Strömungen, Binnenschiffe, Untiefen und kaum sichtbare Sogwirkungen stellen selbst für erfahrene Schwimmer erhebliche Risiken dar.
Bericht/Foto: Bettina Lyko
Weitere Nachrichten aus Leverkusen gibt es unter www.anzeiger24.de/leverkusen/news/
Weitere Nachrichten aus Leverkusen gibt es unter www.anzeiger24.de/monheim/news/
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