Verkehrsminister-Konferenz: Deutschlandticket ein Erfolg, aber Finanzierung ab 2026 ungewiss

18.04.2024

Länder fordern Finanzmittel vom Bund

„Das Deutschlandticket ist das erfolgreichste Ticket in der ÖPNV-Geschichte: Monatlich haben im ersten Jahr im Durchschnitt 11,2 Millionen Menschen ein Deutschlandticket gehabt – mit steigender Tendenz“, erklärte der Nordrhein-Westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen), derzeit Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, nach dem Treffen mit seinen Länderkolleginnen und -kollegen am 18. April 2024. Dennoch bleibt die bange Frage: Wie lange lässt es sich noch finanzieren? Bis Ende 2025 soll der Fortbestand gesichert sein – und was dann?

 

Für 2024 soll der Einführungspreis von 49 Euro weiterhin bestehen bleiben, um möglichst viele Fahrgäste für das neue Angebot zu gewinnen. Darauf konnten sich die Ministerinnen und Minister verständigen: „Voraussetzung für einen stabilen Preis ist in diesem Jahr ist, dass der Bund seiner Verpflichtung nachkommt und die nicht verausgabten Finanzmittel aus 2023 auf das Jahr 2024 überträgt“, heißt es in der Abschlusserklärung. Die Menschen brauchen Verlässlichkeit, damit das Deutschlandticket auch weiterhin Akzeptanz genießt.

 

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So meinte bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Ein Jahr nach seiner Einführung ist das Deutschlandticket noch nicht das Erfolgsmodell für ganz Deutschland, als das es gerne hingestellt wird. Vor allem im ländlichen Raum hätte den Menschen eine Investition in verbesserte Infrastruktur und ein zuverlässiges Angebot mehr gebracht als ein günstiges Ticket. Da das Ticket aber nun eingeführt ist, sollten wir am einfachen Zugang zum öffentlichen Nahverkehr festhalten.“

 

Auf der Grundlage der Entwicklung und der Prognosen zu den Verkaufszahlen, der Kostenentwicklung und somit des Zuschussbedarfs will die Verkehrsministerkonferenz nun in der zweiten Jahreshälfte 2024 einen Ticketpreis für das Jahr 2025 festlegen.

 

Klar sei aber auch, „dass ohne eine Klärung von Seiten des Bundes zu einer dauerhaften Finanzierung des Deutschlandtickets über das Jahr 2025 hinaus, aktuell eine Klärung der Regeln zur weiteren Preisentwicklung über das Jahr 2025 hinaus nicht möglich ist“, so die Mitteilung.

 

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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