CO2-Preis soll ab 2024 steigen – explodieren die Energiekosten?

11.08.2023

Medien berichten über Regierungspläne: Lenkungswirkung beim Verbrauch von Öl und Gas?

Die Bundesregierung plant offenbar, den CO2-Preis zum 1. Januar 2024 auf 40 Euro pro Tonne anzuheben, was eine Steigerung um 10 Euro gegenüber dem aktuellen Preis bedeuten würde. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien. Ursprünglich seien sogar 45 Euro pro Tonne im Gespräch gewesen.

Doch damit nicht genug, denn weitere Erhöhungen sind bereits in Aussicht: Im Jahr 2025 soll der CO2-Preis auf 50 Euro pro Tonne steigen und ein Jahr darauf sogar auf 65 Euro.

 

Was passiert mit den Einnahmen?

Die Einnahmen aus dieser Preiserhöhung sollen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) fließen, heißt es weiter. Aus diesem Fonds werden Mittel für Projekte zur Neubau-, Sanierungs- und Heizungsförderung bereitgestellt. Allein für das Jahr 2024 seien beachtliche 18,8 Milliarden Euro vorgesehen, die dazu beitragen sollen, die Energiewende voranzutreiben und den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren.

 

Die Preiserhöhung soll als Anreiz dienen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren und auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen – also eine Lenkungswirkung haben.

 

Banner-Penny-Sept-2021

 

Fossile Energie wird teurer – was bedeutet das für Verbraucher?

Verbraucherschützer warnen jedoch davor, dass fossile Heizungen in den kommenden Jahren zur Kostenfalle werden könnten. Denn während die Anschaffungskosten für Heizungen vergleichsweise niedrig sind, machen die steigenden Betriebskosten, insbesondere für Gas und Heizöl, einen Großteil der Gesamtkosten aus.
Die Anpassung des CO2-Preises werde sich direkt auf Verbraucher auswirken, die mit Gasheizungen und Ölheizungen ihr Haus wärmen, sowie auf die Spritpreise.

 

Ersten Rechnungen zufolge bedeutet die geplante CO2-Preis-Erhöhung im Jahr 2024 für Haushalte folgende Mehrkosten: Benzin wird um etwa 4 Cent pro Liter teurer, Diesel und Heizöl um jeweils 5 Cent pro Liter und Erdgas um 0,3 Cent pro Kilowattstunde.

 

Finanzminister Lindner: Dekarbonisierung und Digitalisierung – aber mit Augenmaß

Das Bundeskabinett hat den Entwurf des Wirtschaftsplans des Klima- und Transformationsfonds für das Jahr 2024 sowie den Finanzplan bis 2027 beschlossen.

"Wir schaffen Grundlagen, damit aus Dekarbonisierung und Digitalisierung Zukunftschancen erwachsen", so zitiert die tagesschau Finanzminister Christian Lindner (FDP). Die Regierung erwarte für das Jahr 2024 beträchtliche Einnahmen aus dem CO2-Preis in Höhe von etwa 10,9 Milliarden Euro, was einen Anstieg von rund 2,3 Milliarden Euro im Vergleich zum laufenden Jahr darstellt. Lindner betonte jedoch, dass bei der CO2-Bepreisung „Augenmaß angesichts der aktuellen Wachstumsschwäche“ geboten sei.

 

Quellen: tagesschau, Handelsblatt, energie-fachberater.de

Fotos: A.Stein/beejees / Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

[email protected]