Mehr Gewalt und Körperverletzung: Kriminalstatistik 2021

22.02.2022

Im Kreis wurden aber so wenige Straftaten wie nie erfasst

Die Kreispolizei Mettmann veröffentlichte ihre Kriminalstatistik 2021 für den Kreis Mettmann. Während im Kreis insgesamt so wenige Straftaten wie nie zuvor erfasst wurden (minus 6,66 Prozent), nahmen die Straftaten in Monheim zu: In 2021 wurden in der Gänselieselstadt 2.355 Straftaten verübt, was eine Zunahme von 105 Delikten ( plus 4,46 % ) ausmacht!

 

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Gewalt und Körperverletzung: Monheim auf Platz 2 kreisweit

In Monheim nahmen auch Fälle von Gewalt und Körperverletzung zu. Hier liegt die Stadt auf 100.000 einwohner bezogen, nach der Stadt Hilden kreisweit auf Platz 2! In 2021 gab es in Monheim 95 Gewaltdelikte (Plus von 28 Prozent), 314 von Körperverletzung, was eine Zunahme von 64 ausmacht (plus 20,38 %). Davon wurden 77 Fälle schwerer Körperverletzung erfasst, was eine Zunahme von 35 Prozent (27 Fälle mehr) bedeutet. Kreispolizeisprecher Daniel Ubber hierzu: "Es ist richtig, dass wir im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs in Höhe von 4,46 Prozent aller zur Anzeige gebrachten Straften in Monheim verzeichnet haben. Es ist ebenso richtig, dass wir einen Anstieg der Gewalt- und Körperverletzungsdelikte in Monheim am Rhein registriert haben – viele dieser Straftaten spielten sich auch im Berliner Viertel ab."

 

Großteil der Straftaten hinter verschlossenen Türen

Ganz wichtig zu betonen sei aber, dass sich ein Großteil dieser Straftaten hinter verschlossenen Türen abspielt – also im privaten Bereich, zum Beispiel im Rahmen einer Häuslichen Gewalt. So sei die Anzahl der Delikte aus dem Bereich der Straßenkriminalität (also all jene Delikte, die auf offener Straße verübt werden) auch in Monheim am Rhein rückläufig. Uebber: "Eine wissenschaftlich belastbare Erklärung für den Anstieg der Gewalt- und Körperverletzungsdelikte können wir als Polizei jedoch nicht liefern – dies wäre spekulativ. Allerdings nehmen wir durchaus wahr, dass die Hemmschwelle zur Gewaltausübung auch im Berliner Viertel in Monheim am Rhein abgenommen hat. Wir als Polizei haben Monheim und auch das Berliner Viertel selbstverständlich im Blick und sind dort nicht nur rund um die Uhr an der Wache erreichbar, sondern auch durch unsere Bezirksdienst- und Streifenbeamten immer ansprechbar, präsent und schnell an den betreffenden Einsatzörtlichkeiten."

 

 

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Wohnungseinbrüche: Leichte Zunahme

Wohnungseinbrüche nahmen in der Gänselsielstadt leicht zu (32 Fälle, plus 8 Prozent), während im Kreis insgesamt mit einem Minus von 25,13 Prozent ein Rekordtief verzeichnet wurde. Anstiege gab es in Monheim ebenfalls im Bereich der Sexualdelikte: Hier gab es ein plus von 100 Prozent (Kreis: 52,40 Prozent). Darunter waren 8 Fälle von Missbrauch von Kindern (2 Fälle weniger als in 2020). Nur in der Stadt Velbert wurden in 2021 kreisweit mehr Kinder missbraucht (12) als in Monheim. Eine Zunahme gab es ebenfalls in Monheim bei den Fällen von Computerkriminalität ein Plus von 32 Prozent (Kreis: plus 8,93 Prozent). Wie gesamt im Kreis nahmen in Monheim ab: die Diebstahlsdelikte (802 Fälle; minus 107 Fälle / minus 13,34 Prozent; Kreis: minus 12,92 Prozent), die Sachbeschädigungen (315 Fälle; minus 56 Fälle / minus 17,78%; Kreis: minus 14,5 Prozent) und die Zahl der Rauschgiftdelikte um minus 6,67 Prozent (Kreis: minus 11,76 Prozent) ab.

 

 

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Aufklärungsquote nahm im Kreis leicht zu

Die Aufklärungsquote im Kreis ist im Vergleich zum Vorjahr im Jahr 2021 um knapp einen Prozentpunkt von 53,53 auf 54,31 Prozent gestiegen. In Monheim konnte leider folgender Fall aus 2021 nicht aufgeklärt werden: Am 24. Februar brannten gegen 1.20 auf einem Parkplatz am Kreisverkehr Berliner Ring / Potsdamer Straße zwei Pkw. Die Untersuchungen der Polizei hatten ergeben, dass die Hinterräder der Autos offenbar vorsätzlich angezündet wurden. Der Sachschaden betrug mindestens dreißigtausend Euro. Polizeisprecher Daniel Uebber hierzu: „Der Fall wurde inzwischen an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf weitergegeben. Eine Tataufklärung konnte wir leider bislang nicht erzielen.“

 

 

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Kriminalstatistik 2001: Monheim höchste Kriminalhäufigkeitsziffer

Ein Blick zurück in die Kriminalstatistik 2001: In Monheim wurden vor 20 Jahren 3.423 Straftaten registriert gegenüber 3.132 im Jahr zuvor; eine Zunahme von 9,3 Prozent. Die „Kriminalhäufigkeitsziffer“, bei der die Straftaten auf 100.000 Einwohner hochgerechnet werden, betrug 7866 – das war der höchste Wert aller Städte im Kreis. Mehr als die Hälfte der Straftaten waren damals Diebstähle (1850, davon 140 Wohnungseinbrüche), gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten (391), Gewaltdelikten (85) und Rauschgiftdelikten (82). Bei den Gewaltdelikten erzielte die Polizei mit knapp 86 Prozent eine hohe Aufklärungsquote, übertroffen nur bei den Rauschgiftdelikten mit über 96 Prozent. Die gesamte Statistik für 2021 gibt es hier.

Text: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay