
Bürgermeister Zimmermann: „Eine Milliarde Schulden“ sind nicht richtig
12.09.2025In einem Beitrag unter dem Titel „Statistisches Landesamt NRW offenbart dramatische Entwicklung der Monheimer Kassenlage“ vom 29.8.2025 hatten wir unter anderem berichtet:
- Heute stehen rund eine Milliarde Euro Schulden in den Büchern ( der Stadt Monheim )
- Bei nur 44 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ergibt das eine Pro-Kopf-Belastung von 22 700 Euro
- Monheim ist ( pro Kopf ) fast siebenmal (!) so hoch verschuldet wie der Schnitt im Kreis Mettmann
Über ihre Anwälte hat die Stadt, vertreten durch ihren Bürgermeister Daniel Zimmermann, um folgende Richtigstellung gebeten:
- Die Investitions- und die Liquiditätskredite haben Ende 2024 lediglich 582.489.000 Euro betragen
- Daraus folgend betrug die Pro Kopf Belastung auch nur 13.457 €
- Und weiter: damit sei die Verschuldung auch nicht siebenmal (!) so hoch wie im Schnitt des Kreises Mettmann
Der Bitte um „Richtigstellung“ kommen wir hiermit nach, allerdings ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und ohne Abgabe einer Unterlassungserklärung.
Unser Kommentar
Die Stadt vergleicht Äpfel mit Birnen. Wir haben zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass die Kredite der Stadt eine Milliarde Euro betragen. Wir haben ausdrücklich von Schulden gesprochen. Und dazu gehören mehr als nur die Kredite im Rathaus. Mitgezählt werden auch die Schulden von städtischen Betrieben wie den Stadtwerken MEGA, der Monheimer Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, der Monheimer Kulturwerke GmbH, der Monheimer Einkaufszentren GmbH, der Allwetterbad der Stadt Monheim am Rhein GmbH usw. Kurz gesagt: Alles, wofür Monheim am Ende zahlen muss, egal ob direkt oder über ihre beherrschenden Beteiligungen, zählt zu den „Schulden“.
Die „Schulden“ der Töchter betrugen laut Wirtschaftsplan 2024 ( veröffentlicht auf den Seiten 544 ff des Entwurfes vom Haushaltsplan 2025 ) über 300 Millionen Euro. Ergänzt werden diese Schulden durch neue Kreditaufnahmen der Stadt für das Jahr 2025 in Höhe von 342 Mio. Euro ( siehe Entwurf Haushalt 2025 Seite 2 ).
Zusammengefasst: 582 Mio. Kredite, 300 Mio. Tochtergesellschaften und 342 Mio. neuer Kredite in 2025 macht zusammen: 1.224 Mio. oder über 1 Milliarde Euro!
Eine weitere Unschärfe kommt hinzu. Wir haben geschrieben „Heute stehen rund eine Milliarde Euro Schulden in den Büchern“. Die Stadt bezieht sich in ihrer Richtigstellung hingegen auf den Kreditsaldo per 31.12.2024!
Bürgermeister Zimmermann müssen die Nerven blank liegen, eine alte Geschichte mit derart dünnen Argumenten nochmals aufzuwärmen.
Schon im letzten Jahr hat der Bund der Steuerzahler vor einer Milliardenverschuldung der Stadt gewarnt: Monheim hat bald eine Milliarde Euro Schulden!
Und wenig Schmeichelhaftes ist dieser Tage auch im SPIEGEL erschienen: Diese Stadt hat kein Geld, aber baut ein Wellenbad.
Verantwortlich i.S.d.P.: Thomas W. Lopp
anzeiger24.de GmbH & Co. KG