Bayer Trainingscampus: Droht der Stadt Monheim ein Riesenproblem?

21.03.2025

Standortwahl Thema in Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr

Das geplante Sportleistungszentrum des Bundesligavereins Bayer 04 Leverkusen soll in Monheim am Rhein auf eine Fläche von 18 Hektar, angrenzend zur Ida- Siekmann-Straße entstehen. In Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr am 20. März wurde der Beschlussempfehlung für eine notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes Ida- Siekmann-Straße mehrheitlich, mit dem Stimmen der Peto zugestimmt. Die Oppositionsparteien stimmten dagegen. Zur Umsetzung der Planungen ist die Änderung des Regionalplans im Bereich der geplanten Sporteinrichtungen in einen Allgemeinen Siedlungsbereich mit der Zweckbestimmung „Sporteinrichtung“ auf erforderlich. Den Beschluss hierzu hatten der Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf und dessen Planungsausschuss derweil vertagt.



Riesenthema an der Backe

Zuvor hatten im Ausschuss in der Fragestunde für Bürger einige Betroffene ihren Sorgen und vorbehalten das Vorhaben betreffend, vorgebracht. Christian Kauz, Anwohner Göppert-Meier-Strasse: "Wir wollen 18 Hektar bewässern haben 12 Fußballfelder, eine Tribüne, ein Stadion ein Verwaltungsgebäude, Duschen und Sanitärräume. Hat schon jemand angefangen, den Wasserbedarf zu rechnen?" Wo komme das Wasser her und was komme auf den Bürger zu, vom Verbrauch, als Perspektive von den entsprechenden Preisen, wollte der Anwohner wissen. Er glaube nicht, dass die Mega die Konzession bekommt zu fördern. Das würde bedeuten, dass man hier künftig ein Riesenthema an der Backe habe, weil man das Wasser von anderen organisieren müsse. Wo seien überhaupt die Vorteile des Vorhabens?

  

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Wasser zur Bewässerung der Fußballfelder

Bürgermeister Daniel Zimmermann führte aus: "Der Fußballclub muss das Wasser zur Bewässerung seiner Fußballfelder beziehen und auch dafür bezahlen." Der Wasserverbrauch sei da nicht so groß wie man denke. Man habe den Vertrag mit der Stadt Langenfeld gekündigt, aber natürlich stehe der Stadt anteilig das Vermögen des Verbandswasserwerks teilweise zu. Dazu gehöre das Leitungssystem, das vom Verbandswasserwerk an die Stadt Monheim zu übertragen ist. Man wolle die Wasserleitung durch die Mega mitbetreiben lassen. Und das Vermögen umfasse auch die Wasserrechte und die Brunnenanlagen, die zwischen den Städten Langenfeld und Monheim aufzuteilen seien. Zimmermann: "Insofern gibt es überhaupt gar keine Änderung in der Versorgung, sondern nur die Situation, dass diese Versorgung nicht mehr gemeinsam, sondern getrennt erbracht wird."

 


Frage nach Investitionskalkulation

Hinsichtlich der Frage nach einer Investitionskalkulation ("Wo führt das hin?") vor dem Hintergrund, dass bereits jetzt Wasser dazu gekauft würde und die Stadt finanziell nicht gut dastehe, konnte das Stadtoberhaupt beruhigen: "Es sind keine Investitionen erforderlich. 10 Prozent des Wassers werden von den Stadtwerken Solingen und Leverkusen dazu gekauft. Es gibt Wasser zu Genüge. 90 Prozent für beide Städte werden im Monheimer Stadtgebiet gefördert."

 

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Der größte Arbeitgeber

Welche Vorteil biete das Projekt den Bürgern, die ein schönes Grüngebiet aufgeben müssten?, wollte eine Anwohnerin wissen. Daniel Zimmermann: "Das ist im Moment gewidmete Gewerbefläche. Das steht der Stadt Monheim gut zu Gesicht. Bayer ist der größte Arbeitgeber, den wir haben: 2500 Beschäftige arbeiten auf dem Bayercampus im Pflanzenschutzzentrum." Das sei der weltweite Hauptsitz für die Pflanzenschutzsparte von Bayer. Zimmermann: "Warum sollten wir einem Unternehmen, was bedeutend und wichtig ist, auf seinen Eigentumsflächen die Nutzung für die unternehmenseigene Fußballmannschaft nicht gestatten? Wir haben keinen Grund, dem Wunsch nicht zu entsprechen." Zum Vorwurf er handele nach dem Wunsch des Großkonzerns, aber nicht dem der Bürger, der Bürgermeister: "Bayer ist Teil der Stadt. Ich freue mich, dass Bayer Teil der Stadt ist und möchte dass das so bleibt."

 

Riesencampus auf großer Fläche

"Warum wird das so ein Riesencampus und warum muss so viel Fläche bereitgestellt werden?", wollte hingegen ein anderer Bürger wissen. Es müssten hingegen 3 Plätze ersetzt werden, die aufgrund der Autobahn wegfallen. Es sei der Wunsch des Bundesligisten alle Aktivitäten zu bündeln, den ganzen Fußballbetrieb an einem Standort gemeinsam aufzustellen. "Für die Anwohnerschaft wird es aus diesem Betrieb keine Belastung geben", versichert Zimmermann. Im April soll eine Bürgerbeteiligung zum Thema stattfinden, bei der Vertreter des Fußballclubs die Pläne im Detail vorstellen werden. Zu den abgehenden Einlassungen der Mitglieder der Opposition das Stadtoberhaupt: "Das ist nicht der Umgang, wie wir mit Standortunternehmen umgehen sollten. Das schadet der Stadt Monheim als Wirtschaftsstandort."

 

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Konzept des Sportleistungszentrums

Das Konzept des geplanten Sportleistungszentrums des Bundesligavereins Bayer 04 Leverkusen beinhaltet voraussichtlich zwölf vollwertige Fußballplätze zu Trainings- und Spielzwecken bei denen zwischen Naturrasen, Kunstrasen und Hybridrasen unterschieden wird. Dabei wird eines der Spielfelder mit Witterungsschutz errichtet. Außerdem gibt es ein Halbfeld als Kunstrasenfläche. Ebenfalls ist das an der Ida-Siekmann-Straße gelegene Spielfeld mit kleiner Tribünenanlage für 500 Personen ausgestattet und im Spielbetrieb auch für den externen Zugang vorgesehen.

 

Hauptgebäude mit Nutzungseinheiten

Das Hauptgebäude mit den benötigten Nutzungseinheiten für den Sport- und Lizenzbetrieb ist im nördlichen Bereich des Plangebiets zentral positioniert und bietet eine direkte Anbindung an die umliegenden Sportplätze. In dieser, sich von Südwest nach Nordost erstreckenden, Akademie werden Kabinen für die Sportlerinnen und Sportler, ein Gym, Flächen für medizinische Zwecke, eine Kantine und Aufenthaltsräume sowie Logistik und Verwaltungsflächen vorgesehen. Zusätzlich werden westlich der Ida-Siekmann-Straße eine Parkpalette zur Unterbringung der Fahrzeuge geplant. Die Sportplätze werden in Richtung des Siedlungskörpers orientiert und um Maßnahmenflächen zum Naturausgleich ergänzt. So entsteht ein möglichst umfangreicher Grünzug. Der geschützte Landschaftsbestandteil wird in die Planung integriert und als solcher erhalten.

 

Ortsbegehung der CDU Fraktion

anzeiger24 hat bei der Bezirksregierung Düsseldorf nachgefragt, wann mit einer Entscheidung bezüglich der Änderung im Regionalplan zu rechnen ist. "Leider können wir dazu keine verifizierte Auskunft geben. Zunächst findet erstmal Anfang April eine Ortsbegehung der CDU Fraktion mit einer BI statt", so eine Sprecherin der Bezirksregierung

Bericht: Marjana Kriznik

Foto: anzeiger24

 

 

 


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