
Wir sind mehr: Konzert gegen Rechts in Chemnitz
Was kann ein Festival nachhaltig bewirken?
Die Bilder aus Chemnitz haben die Republik aufgewühlt: Demos mit ausländerfeindlichen Parolen und Hitler-Grüßen haben eine dunkle Seite der sächsischen Stadt gezeigt. Am heutigen Montagabend, 3. September, wollen deutsche Rocker und Rapper ein Zeichen gegen Rechts setzen: Bei einem Festival ab 17 Uhr treten die Toten Hosen, Kraftclub, Trettmann, Feine Sahne Fischfilet, K.I.Z. sowie Nura, Casper und Marteria auf.
Sicherlich eine begrüßenswerte Aktion, denn Signale gegen Rechtsextremismus sind ohne Zweifel in diesen Zeiten wichtiger denn je. Ebenso bedeutsam ist das Zeichen, dass nicht alle Einwohner von Chemnitz und Sachsen so sind, wie es manche Medien darstellen.
Dennoch dürfte die Frage erlaubt sein: Was bringt das Konzert auf lange Sicht gesehen?
Die Gesinnung in den Köpfen der Rassisten wird sich dadurch wohl kaum ändern. Denn es werden zunächst einmal die Fans der Bands sowie die Chemnitzer kommen, die ohnehin keine rechte Veranlagung haben.
Wie geht es ab Dienstagmorgen weiter? Wird Chemnitz eine andere Stadt sein?
Es steht zu befürchten: Nein. Die Probleme werden bleiben und müssen dringend angegangen werden. Es sind nicht nur Politik, sondern alle gefordert, sich im Alltag gegen rechtsextreme Strömungen zu stellen. Das kann ein Konzert alleine nicht schaffen.
Wir wünschen dennoch den Teilnehmern viel Erfolg und eine friedliche Demo gegen Rechts. Auf dass die Bilder auch nachhaltig wirken.