
Haan hat offiziell einen neuen Wachleiter
Fiese Masche: „Falsche Polizisten“ und ihre Tricks
„Ich kenne den Ort, und ich kenne die Menschen“, bekennt der 48-Jährige. Bereits seit Oktober war er kommissarisch der Nachfolger von Bernd Preuß, der in die Leitstelle Mettmann befördert wurde. Bei der Haaner Kirmes und dem Haaner Karnevalszug hat er erste Erfahrungen mit Großveranstaltungen gesammelt – und dabei gelernt, mit schwierigen Besuchern zurecht zu kommen. „Mir ist es wichtig, dass die Polizei wieder Respekt bei den Menschen zurück gewinnt. Und ich möchte dazu beitragen, dass die Haaner Bürger Vertrauen zur Polizei haben“, sagt PHK Nellen.
Dabei nimmt er Haan als relativ „ruhige“ Stadt „ohne große Brennpunkte“ wahr.
Sorgen bereiten den Beamten allerdings derzeit die so genannten „falschen Polizisten“, die arglose Senioren betrügen: Sie geben sich am Telefon als Staatsbedienstete aus, die Schmuck, Geld und andere Wertsachen „vor Einbrechern“ sichern wollen – indem sie vorbei kommen und alles mitnehmen, um es zu „verwahren“. Natürlich ist das Unsinn, denn die Polizei macht so etwas nicht. Dennoch fallen immer wieder Senioren – und nicht nur senile – auf die fiese Masche herein. Polizeidirektionsleiter Rolf-Peter Hoppe erklärt: „Die Betrüger sind schwer zu ermitteln. Sie benutzen falsche Telefonnummern, wahrscheinlich von ausländischen Call Centern aus.“ Und wenn die Täter von dannen gezogen sind, hinterlassen sie keine Spuren, wie sonst üblich an einem Tatort. Landrat Thomas Hendele erklärt, dass die Trickdiebe immer ausgebuffter werden: „Sie bieten misstrauischen Senioren an, wieder aufzulegen und sich unter der 110 zu vergewissern.“ Dann wählen die Opfer die Nummer und hören eine Geräuschkulisse, die sich nach einer Polizeiwache anhört. Der Trick dabei, so Hendele: „Die Anrufer haben überhaupt nicht aufgelegt und spielen statt dessen ein Band mit gefälschten Aufnahmen ab.“ Wer als Angerufener nicht selber auflegt, fällt auf diese Täuschung herein.

Diesen Banden hat die Polizei den Kampf angesagt. Doch es geht nicht nur um Aufklärung, sondern auch Prävention. Daher haben echte Beamte in den vergangenen Wochen persönlich bei Senioren geklingelt, um sie über diese kriminellen Machenschaften aufzuklären. „Das ist sehr gut angekommen“, sagt PHK Wolfgang Nellen. Angesichts der personellen Situation bei der Polizei im Kreis Mettmann war es eine sehr aufwändige Aktion: „Aber es hat sich gelohnt. Wir konnten das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken. Deshalb wollen wir auch weitermachen.“