
Flughafen-Blockaden: Verband macht der Letzten Generation ein Gesprächsangebot
Einladung zu einem „sachlichen Dialog“ über Klimawandel und -politik und Flughafensicherheit
Lange Zeit war es still geworden rund um die Guerilla-Aktionen der Gruppierung „Letzte Generation“. Doch endet Juli meldeten sich die selbst ernannten Klimaschutz-Kämpferinnen und -Kämpfer auf spektakuläre Weise zurück: einige von ihnen drangen auf die Flughafen-Gelände in Köln/Bonn und Frankfurt sowie später in Leipzig/Halle ein, um sich auf der Rollbahn festzukleben und Plakate mit dem Slogan „Öl tötet“ zu präsentieren. Nach der ersten Aufregung geht nun Ralph Beisel (Portraitfoto oben l.), Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, einen Schritt auf die „Letzte Generation“ zu.
„Kriminelle Blockaden von Flughäfen tragen nicht zur Lösung bei“
Nach der Blockade in Frankfurt am 25. Juli 2024 erklärte Beisel noch: „Wir verurteilen auf das Schärfste die gesetzbrechenden Aktionen der Letzten Generation. Das ist ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr.“
Und später sprach er von "hochkriminellen Handlungen". Die "Blockierer" seien "keine Demonstranten, sondern "Straftäter, die das Versammlungsrecht missbrauchen" und "Nötigungen, Sachbeschädigungen und Einbrüche“ begehen.
Jetzt nimmt er einen neuen Anlauf und unterbreitet den Mitgliedern der Letzten Generation ein Gesprächsangebot und „die Aufnahme eines sachlichen Dialogs“ in einem Offenen Brief: „Das Lösen einer Krise benötigt den Dialog aller Interessensgruppen. Die deutschen Flughäfen stehen für ein Miteinander und nicht für ein Gegeneinander“, heißt es in dem Schreiben. „Es ist unbestreitbar, dass der Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit darstellt. Kriminelle Blockaden von Flughäfen tragen nicht zur Lösung bei. Der Luftverkehr und insbesondere die deutschen Flughäfen stellen sich ihrer Verantwortung. Alle Akteure im Luftverkehr verfolgen eine ehrgeizige Agenda zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs.“
Daher möchte Beisel mit den Aktivisten über
- die aktuelle Klimapolitik und eine daraus abgeleitete Agenda des Luftverkehrs zur CO2-Reduzierung,
- die Beeinträchtigungen der Sicherheit, die durch das Eindringen in den Luftsicherheitsbereich sowie die Blockade von Rollbahnen entstehen und
- die erheblichen Auswirkungen auf Reisende
sprechen.
Letzte Generation will sich "nicht einschüchtern lassen"
Werden die Blockierer nun dieses Gesprächsangebot annehmen...?
Die Mitglieder lassen sich offenbar durch nichts beirren. Selbst die acht Hausdurchsuchungen, die am 8. August 2024 bundesweit durchgeführt wurden, hält sie nicht davon ab, ihre Ziele weiterzuverfolgen. So heißt es beispielsweise in einem Facebook-Beitrag vom selben Tag: "Trotz dieses massiven Einschüchterungsversuches seitens der Behörden weitet die Letzte Generation den Protest aus. Sie ruft alle Unterstützer:innen auf heute und in den kommenden Tagen friedlich an allen Flughäfen des Landes ihre Sorgen in der eskalierenden Klimakatastrophe zum Ausdruck zu bringen."
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: ADV (Portrait) / Letzte Generation
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Trotz dieses massiven Einschüchterungsversuches seitens der Behörden weitet die Letzte Generation den Protest aus. Sie ruft alle Unterstützer:innen auf heute und in den kommenden Tagen friedlich an allen Flughäfen des Landes ihre Sorgen in der eskalierenden Klimakatastrophe zum Ausdruck zu bringen.