Immer mehr Ärger bei Post-Zustellung: Bundesnetzagentur droht mit 10 Millionen Euro Bußgeld

03.11.2025

Briefkasten-Frust: Beschwerden häufen sich – Gewerkschaft: „Mitarbeiter psychisch und physisch überlastet“

Wegen eines immer mehr Kundenbeschwerden hat die Bundesnetzagentur der Deutschen Post AG erstmals mit einer saftigen Geldstrafe gedroht. „Wir haben der Post die gelbe Karte gezeigt“, sagte Behördenpräsident Klaus Müller der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Die Bundesnetzagentur habe mit der Novelle des Postgesetzes neue Kompetenzen bekommen. „Und die werden wir nutzen“, so Müller. Sollte sich die Situation nicht bessern, könnte eine Geldbuße bis zu 10 Millionen Euro drohen. Bis August gingen bereits 38.760 Beschwerden ein – im Vorjahreszeitraum waren es 27.6923. Besonders betroffen sind Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg.

 

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ver.di beklagt Personalnot

Die Deutsche Post AG verweist auf Personalmangel, doch die Gewerkschaft ver.di sieht die Ursachen tiefer: hohe Arbeitsbelastung, steigende Krankheitsquoten und eine wachsende Fluktuation, heißt es in einer Presseerklärung vom Juli 2025: „Zu den physischen Belastungen für das Muskel- und Skelettsystem kommt erheblicher psychischer Druck: Es gibt immer mehr zu tun, die Arbeit verdichtet sich.“ Das sei vor allem für ältere Angestellte immer beschwerlicher.

Zusätzlich kritisiert ver.di die geplante Streichung von 8.000 Stellen durch „natürliche Fluktuation“. Der Konzern ersetze ausscheidende Mitarbeiter nicht (z.B. wenn sie in Rente gehen oder der befristete Vertrag ausläuft), selbst dort, wo bereits Personal fehle. Das führe zu Überlastung, Verstößen gegen Tarifverträge und massiven Qualitätsproblemen bei der Zustellung.

Mehr als 35.000 Beschäftigte haben eine Petition gegen den Personalabbau unterschrieben.

 

Bundesnetzagentur nimmt Online-Mängelmelder in Betrieb

Das alles lässt die Bundesnetzagentur nicht gelten: „Das Porto ist erst kürzlich angehoben worden“, erklärt der Bundesnetzagentur-Präsident in der NOZ.

Die Bundesnetzagentur hat außerdem im Oktober die erste Pilotphase für den Mängelmelder Post gestartet. Nutzerinnen und Nutzer können über das neue Online-Portal Beschwerden bei Ihrer Versorgung mit Postdienstleistungen melden. Das können "schwerwiegende, anhaltende oder wiederholte Unregelmäßigkeiten bei der Postversorgung" sein, so Müller. "Bei Bedarf können wir dann gezielt behördliche Schritte einleiten.“

 

Bericht: KA
Quelle: NOZ / Bundesnetzagentur / ver.di
Foto: G.Altmann/Pixabay

 

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