Staatsschulden explodieren: So tief steckt Deutschland in den roten Zahlen

29.07.2025

63 Milliarden Euro mehr in nur einem Jahr – Pro-Kopf-Verschuldung: Über 30.000 Euro

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2024 mit 2 510,5 Milliarden Euro verschuldet, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dies entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland von 30 062 Euro – 669 Euro mehr als Ende 2023. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.

Gegenüber dem Jahresende 2023 stieg die öffentliche Verschuldung zum Jahresende 2024 um 2,6 % (63,4 Milliarden Euro). "Der Zuwachs kam durch Schuldenanstiege bei allen Gebietskörperschaften zustande, wobei der prozentuale Anstieg bei den Gemeinden und Gemeindeverbände am größten war", erläutert Destatis.

 

Die Zahlen im Überblick:

 

Gesamtschulden (Öffentlicher Gesamthaushalt)

  • Gesamtverschuldung Ende 2024: 2 510,5 Milliarden Euro
  • +2,6 % bzw. +63,4 Mrd. Euro gegenüber Ende 2023
  • Pro-Kopf-Verschuldung: 30 062 Euro (+669 Euro zum Vorjahr)
  • Gläubiger: nicht-öffentlicher Bereich (z. B. Banken, private Unternehmen im In-/Ausland)

 

Bund

  • Verschuldung Ende 2024: 1 732,7 Mrd. Euro
  • +2,1 % bzw. +35 Mrd. Euro gegenüber 2023
  • Pro-Kopf-Schulden: 20 748 Euro (2023: 20 391 Euro)

 

Länder

  • Verschuldung Ende 2024: 607,3 Mrd. Euro
  • +2,1 % bzw. +12,5 Mrd. Euro (erster Anstieg seit 2021)
  • Pro-Kopf-Schulden: 7 273 Euro (2023: 7 145 Euro)

 

Höchste Pro-Kopf-Verschuldung (Länder 2024)

  • Bremen: 33 934 Euro
  • Berlin: 18 173 Euro
  • Hamburg: 17 571 Euro

 

Flächenländer mit höchster Verschuldung

  • Saarland: 13 697 Euro
  • Schleswig-Holstein: 10 903 Euro

 

Niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung (Flächenländer)

  • Bayern: 1 353 Euro
  • Sachsen: 1 482 Euro

 

Kommunen

Besonders hart trifft es die Städte und Gemeinden – und da bekommen es die Menschen vor Ort direkt zu spüren.
Im fünften Jahr in Folge erhöhte sich die Verschuldung im Vorjahresvergleich um 10,3 % (15,9 Milliarden Euro) auf 170,5 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 2 206 Euro (2023: 2 005 Euro) an kommunalen Schulden.

 

Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung gibt es in NRW mit 3 577 Euro (2023: 3 158 Euro). Es folgen die hessischen Kommunen mit einer Verschuldung pro Kopf von 3 009 Euro (2023: 2 734 Euro). Auf Platz 3 liegen trotz der Entlastung durch den "Saarlandpakt" die saarländischen Gemeinden und Gemeindeverbände mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2 824 Euro (2023: 2 796 Euro).

 

Die geringste kommunale Pro-Kopf-Verschuldung verzeichneten 2024 die Kommunen in Brandenburg mit 581 Euro (2023: 556 Euro), gefolgt von den Kommunen in Thüringen mit 867 Euro (2023: 898 Euro) und in Sachsen mit 892 Euro (2023: 758 Euro).

 

Daten monatlich aktuell abrufbar

Monatsergebnisse zur Verschuldung des Bundes und seiner Sondervermögen sind im Dashboard Konjunktur, das Teil des "Dashboard Deutschland" ist, im Themenbereich "Öffentliche Finanzen" verfügbar.

In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt aktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Arbeitsmarkt, Bauen und Wohnen, Energie und Ukraine. Mit dem "Pulsmesser Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

 

Quelle: Destatis
bearb. KA