Achtung, Betrugs-SMS in Umlauf!

Wie man sie entlarvt und sich schützt

„Deutsche Post: Die Zustellung Ihres Pakets ist derzeit gesperrt.“ Ein Angehöriger eines Mitarbeiters von anzeiger24 fiel aus allen Wolken, als er diese SMS erhielt. Er wurde aufgefordert einen Link anzuklicken: deutschepost-versandkosten.com. Einige Tage darauf eine andere SMS, in der ihn sein vermeintliches Kind auffordert, ihm seine Handynummer zu schicken, da das „Kind“ sein altes Handy fallengelassen habe.

 

Betrugsform "Smishing" 

Die Verbraucherzentralen warnen derzeit eindringlich vor solchen SMS, etwa von angeblichen Paketdiensten, in denen Empfänger auf einen Link tippen sollen oder falschen Angehörigen. „Die Folge können schädliche Apps, Massen-SMS und Abofallen sein. Diese Betrugsform ist als "Smishing" bekannt“, so die Verbraucherzentrale. Man sollte vorsichtig sein, wenn man eine SMS von einem angeblichen Paketdienst erhalten hat. Hat man den Link in der Nachricht angetippt, erlaubt man keine Installation einer neuen App! Über solche Nachrichten sollen u.a. schädliche SMS installiert, persönliche Daten erschlichen oder Geld abgezockt werden.

 

Belästigung per SMS

Es gehe immer um die Zustellung eines Pakets: Viele Handynutzer:innen werden von SMS belästigt, die angeblich von Paketdiensten stammen. Enthalten sei jedes Mal ein Link auf seltsame Internetseiten. Die Absichten der unbekannten Absender seien unterschiedlich: Einige häten es darauf abgesehen, schädliche Apps zu verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden – wie zum Beispiel das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt.

 

In Abofallen locken

Andere wollen ahnungslose Opfer in Abofallen locken. Das erklärt checked4you, das Online-Jugendmagazin der Verbraucherzentrale NRW. Das Thema sei leider ein Dauerbrenner. Mal sollen angeblich Zollgebühren bezahlt werden, mal fehlen angeblich Informationen für die Zustellung. Daneben gibt es auch zahlreiche SMS, die eine neue Sprachnachricht oder angebliche Nachrichten der Bank oder des Finanzamts vorgaukeln. Diese Betrugsform wird in der Fachwelt als "Smishing" bezeichnet: Die Kombination der Begriffe SMS und Phishing. Phishing bezeichnet bestimmte Betrugsversuche per E-Mail.

 

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Zollgebühren für ein Paket

"DHL erklärt, dass Zollgebühren für Sendungen aus dem Ausland bei der Zustellung kassiert werden", so die Verbraucherzentrale. Würde in einer unerwarteten SMS oder E-Mail behauptet, es müssten Zollgebühren für ein Paket an DHL gezahlt werden, könnte man somit von Betrug ausgehen. Beispiele falscher Paketdienst-SMS:

- Ihr paket wird heute zum Absender zuruckgesendet. Letzte Moglichkeit es abzuholen *Link*

- Paket [009232513] wurde im Verteilerzentrum angehalten. Verfolgen Sie Ihre Sendung hier: *Link*

- Hallo , Ihr Paket steht noch aus. Bestatigen Sie Ihre Angaben hier: *Link* Deutsche Post

 

Quellen für Nummernklau vielfältig

Die Quellen, woher die Absender die Nummer von Betroffenen haben, können vielfältig sein: Einträge aus gehackten Datenbanken (auf speziellen Internetseiten können Sie prüfen, ob Sie davon betroffen sind) oder aus unseriösem Adresshandel. Der wird zum Beispiel durch Teilnahme an falschen Gewinnspielen auf Facebook und Instagram bzw. via SMS oder Messenger "gefüttert".

 

Handynummern aus Telefonbucheinträgen 

Einige SMS enthalten persönliche Anreden. Fälle wie: "Hallo Stefan D2" oder "Hallo Paulas Mutter" sprechen dafür, dass die Handynummern aus Telefonbucheinträgen anderer Handynutzer stammen. Die könnten von schädlichen Apps ausgelesen worden sein, die Zugriff auf die Kontakte hatten. Wenn man eine SMS mit so einer Anrede erhält, heißt das also in der Regel nicht, dass der Absender einen und sein Umfeld tatsächlich näher kennt. Die Nachrichten sind mit Platzhaltern programmiert, in die die Infos Vorname und Nachname automatisch eingefügt werden.

 

Einstellungen am Handy festlegen

Man verhindert solche SMS, indem man in den Einstellungen der Nachrichten-App festlegt, dass nur SMS von solchen Nummern empfangen werden, die man in den Kontakten gespeichert hat. Dadurch muss man aber Rufnummern für Service-Angebote wie Terminerinnerungen oder Banking-Infos in seinem Handy speichern, um solche Nachrichten weiterhin zu bekommen.

 

Sicherheits-Apps und Spam-Filter

Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten Spam-Filter. Sie können helfen, die Zahl solcher SMS zu verringern. Datensparsamkeit: Eigene Handynummer nur angeben, wenn es zwingend nötig ist. Wenn nichts mehr hilft, sollte man über den Wechsel der Rufnummer nachdenken. Vor Schäden durch diese SMS kann man sich schützen, indem man keinen Link aus SMS unbekannter Herkunft öffnet. Hat man es doch gemacht, sollte man keiner Installation einer neuen App zustimmen! Weitere Tipps erteilt die Verbraucherzentrale.

Quelle: Verbraucherzentrale

Fotos: Privat/Pixabay